Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VW - Der VW-Konzern hat sich nach zwei Jahren Dieselkrise noch nicht vollständig von den autoritären Strukturen früherer Jahre gelöst. "Kulturen ändert man nicht über Nacht", sagte Andreas Renschler, im Volkswagen-Vorstand für Nutzfahrzeuge zuständig, dem Tagesspiegel. In der Öffentlichkeit werde zwar gerne gefordert, dass es schneller gehen möge. "Aber ein solcher Prozess braucht natürlich Zeit", sagte Renschler. Vor zwei Jahren sei es zunächst darum gegangen, "den Schock zu überwinden". (Tagesspiegel)
VW - Die deutschen VW- und Audi-Händler streiten mit dem Automobilhersteller Volkswagen öffentlich über die Folgen der Dieselkrise und wollen Schadensersatz. "Wir haben einen Skandal, und wie der Konzern damit umgeht, ist unglaublich. Man bekennt sich nicht mehr schuldig für das, was man verursacht hat", sagte der Vorstandschef des Volkswagen und Audi Partnerverbandes, Dirk Weddigen von Knapp, in der Zeitschrift Der Spiegel. VW-Deutschland-Vertriebschef Thomas Zahn nannte die Kritik des Händlerverbands in der Automobilwoche "beispiellos und geschäftsschädigend". Zwei Jahre nachdem die Abgasmanipulationen bei VW bekannt wurden, hat der Konzern an einer weiteren Front Ärger. (FAZ S. 20)
DEUTSCHE BÖRSE - Deutschlands größter Börsenbetreiber, die Deutsche Börse, will die variable Vergütung seines Vorstandschefs Carsten Kengeter anpassen. Die Auszahlung virtueller Aktien soll begrenzt werden, heißt es in Konzernkreisen. Die Deutsche Börse reagiert damit auf Kritik der Aktionäre. (Handelsblatt S. 33)
MVV - Der Streit zwischen der landeseigenen Energie Baden-Württemberg und dem Mannheimer Stadtwerkekonzern MVV Energie kommt nicht zur Ruhe. Die Stadt Mannheim, die die Mehrheit an der MVV hält und die die geplante Anteilsaufstockung der ENBW überaus kritisch beäugt, muss sich jetzt gegen den Vorwurf der Heuchelei wehren. Die Stadtverwaltung selbst habe die Übernahme der ENBW-Anteile einst abgelehnt, obwohl sie ihr angeboten worden seien. Nun dürfe sie sich nicht beschweren, wenn ENBW handle und weitere Anteile zukaufe. Diesen Vorwurf aus den Reihen des Konkurrenten weist die Stadt zurück, bestätigt jedoch entsprechende Überlegungen. Lange zurückliegende Gespräche über das bisherige Anteilspaket der ENBW hätten keine konkreten Angebotsformen angenommen und seien niemals in konkrete Verhandlungen gemündet, erklärte die Stadt auf Anfrage. (FAZ S. 18)
SWISS RE - Nach der Gewinnwarnung des Rückversicherers Munich Re ruft die Schweizer Swiss Re, die Nummer eins der Branche, zu einer Neuausrichtung der Geschäftspolitik auf. "Es kann nicht so weitergehen", sagte Vorstandschef Christian Mumenthaler dem Handelsblatt mit Blick auf die schwierige Ertragslage: "Es muss einfach ein Punkt kommen, wo es offensichtlich wehtut. Vielleicht sind wir jetzt an einem solchen Punkt." Mumenthaler ist der erste CEO eines großen Rückversicherers, der sich nach der Gewinnwarnung des Münchener Konkurrenten zu Wort meldet. Die Rückversicherer ächzen seit Jahren unter einer steigenden Schaden-Kosten-Quote. Zuletzt kamen die Versicherer im Schnitt nur noch auf eine Eigenkapitalrendite von rund drei Prozent. Die Wirbelstürme in den USA hinterlassen zusätzlich tiefe Spuren in den Büchern. (Handelsblatt S. 30f)
GOOGLE - Der amerikanische Internetkonzern Alphabet versucht mit seiner Tochtergesellschaft Google und deren Suchmaschine journalistische Bezahlinhalte zu unterstützen. "Wir wollen Verlagen helfen, mehr Abonnenten im Internet zu finden", sagt Googles Vizepräsident für News, Richard Gingras, im Gespräch mit der FAZ. Zum einem versucht sich das Unternehmen daran, das Entdecken und Ausprobieren kostenpflichtiger Online-Angebote von Verlagen zu erleichtern. Zum anderen will Google mit seinen Daten Verlagen ermöglichen, die Zahlungsbereitschaft der Nutzer zu erfahren und den Bestellvorgang zu erleichtern. (FAZ S. 18)
PHILIPS - Der niederländische Technologiekonzern Philips fokussiert sich immer stärker auf die Gesundheitsbranche und plant den Börsengang der Lichtsparte. Vorstandsvorsitzender Frans van Houten kündigt im Interview weitere Zukäufe an. (Handelsblatt S. 16)
QUALCOMM - Der US-Halbleiterhersteller Qualcomm will bald die Chips für die komplett vernetzte Welt liefern. "Wir stecken sehr viel Geld, sehr viel Zeit und auch sehr viele Ressourcen in diese Entwicklung", sagt der Vorstandsvorsitzende Steve Mollenkopf. Und fügt im Gespräch mit der FAZ selbstbewusst hinzu: "Mit mobilen Systemen kennen wir uns ja aus. Und je mehr Industrieunternehmen jetzt mobil machen, desto besser für uns." Eigentlich redet Mollenkopf lieber über die Zukunft, über die Strategie des Konzerns im Zeitalter der Digitalisierung. Vielleicht ändert sich mit der Übernahme von NXP das Geschäftsmodell zumindest in der wichtigen Sparte Automotive und Industrial Internet einschneidend. Denn NXP betreibt, anders als Qualcomm, eigene Fabriken. Mollenkopf will nicht sagen, was er damit vorhat: behalten oder verkaufen? "Manchmal aber ist es gut, eigene Werke zu haben", sagt er nur. Chipfabriken jedoch immer auf dem neuesten Stand der Technik zu halten ist eine teure Angelegenheit. (FAZ S. 22)
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September 18, 2017 00:26 ET (04:26 GMT)
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