Anzeige
Mehr »
Login
Mittwoch, 24.04.2024 Börsentäglich über 12.000 News von 687 internationalen Medien
Solarboom 2024: Fünf Gründe, die für diese Aktie sprechen!
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
HSH Nordbank
267 Leser
Artikel bewerten:
(0)

EUR/USD monthly: Politik-Skepsis in den USA schwächt US-Dollar

"Der Zweifel an dem "Great Again"-Kurs der Trump Administration macht sich am Greenback bemerkbar", so der HSH-Analyst Marius Schad.

Nach den Wahlen in Frankreich und in den Niederlanden sowie angesichts erfreulicher Konjunkturdaten in der ersten Jahreshälfte konnte das Währungspaar EUR/USD wesentlichen Boden gut machen und notierte Mitte Juni bei 1,1150. Seitdem hat die Gemeinschaftswährung nochmal deutlich an Wert gegenüber dem US-Dollar gewonnen und konnte Anfang September sogar die Marke von 1,20 überschreiten. Der europäische Aufschwung hat sich fortgesetzt, während sich in den USA berechtigte Zweifel am "Great Again"-Kurs der Trump-Administration bemerkbar machen.

Der Euro-Optimismus wurde im Sommer durch die harten und weichen Konjunkturindikatoren unterstütztan. Ein erfreuliches vorläufiges BIP-Wachstum für das zweite Quartal (2,1 % YoY) gaben der Gemeinschaftswährung Zulauf. Die größte Marktbewegung löste indes die Geldpolitik aus. Beim EZB-Notenbanktreffen in Sintra (Portugal) stärkte Notenbank-Präsident Mario Draghi dem Euro den Rücken. Der wirtschaftliche Aufschwung sei gefestigt und die inflationäre Entwicklung zufriedenstellend. Marktteilnehmer deuteten die Aussagen als eine baldige Abkehr in der expansiven Geldpolitik, was dem Euro stark aufwerten ließ. Mitte Juli konnte EUR/USD schließlich sein Zweijahreshoch von 1.1564 durchbrechen. Seitdem wertete die Gemeinschaftswährung binnen sechs Wochen auf über 1,20 US-Dollar auf und hält diese Marke seitdem. Bei ihrem jüngsten Notenbank-Treffen und auch beim Jackson-Hole Symposium hielten sich die Währungshüter diesseits und jenseits des Atlantiks zurück und kündigten keine geldpolitischen Kurskorrekturen an. Für die kommenden Notenbank-Treffen im Herbst werden geldpolitische Entscheidungen zur QE-Politik und Reduktion der Notenbankbilanz erwartet.

Die gegenwärtige Euro-Stärke ist zu einem großen Teil eine Dollar-Schwäche, So hat der handelsgewichtete Dollar-Index seit Mitte Juni 5 % verloren. Dies hat unter anderem mit einer gewissen Skepsis über den künftigen geldpolitischen Kurs der Fed zu tun. Anlass dazu gibt die Inflationsentwicklung in den USA. Die Inflation blieb im Juni und Juli unter der Fed-Zielmarke von 2,0 %. Auch die wichtige PCE-Inflation (1,4 % YoY) im Juli enttäuschte. Zinserhöhungsphantasien erhielten dadurch einen Dämpfer. Immerhin befindet sich die US-Ökonomie weiterhin im Aufschwung, was sich besonders am Arbeitsmarkt ausdrückt. Die Arbeitsstellen außerhalb des Agrarsektors übertrafen im Juni und Juli deutlich die Analysteneinschätzungen.

Die Schwäche des US-Dollar hat aber auch mit der politischen Orientierungs- und Führungslosigkeit in Washington zu tun. Zahlreiche Rücktritte und Entlassungen im engen Berater- und Mitarbeiterstab des Präsidenten (u.a. Chief of Staff Reince Priebus oder Pressesprecher Sean Spencer) haben das Vertrauen in die Amtsführung des Präsidenten geschwächt. Auf Seiten der Gesetzgebung konnten die im Kongress und Weißen Haus regierenden Republikaner immer noch keine signifikanten Fortschritte bei Steuerreform und Infrastrukturpaket erzielen. Immerhin konnte bei der Erhöhung der Schuldenobergrenze eine kurzfristige Einigung erzielt werden. Die Kapitalmärkte hatten der neuen Regierung einen hohen Vertrauensvorschuss mit auf den Weg gegeben. Dieser beginnt nun zu bröckeln. Internationale Investoren trennen sich angesichts dieser Entwicklungen verstärkt von ihren Dollar-Assets, was anderen Währungen und speziell dem Euro Zulauf beschert.


Hier können Sie unserere monatlich erscheinenden "Rententrends" mit aktuellen News zu den Kapitalmärkten und weitere Research-Publikationen herunterladen.

© 2017 HSH Nordbank
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.