NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street zeigt auch am Montag keine Ermüdungszeichen. Die Futures auf die US-Aktienindizes deuten zum Start etwa 0,2 Prozent höhere Kurse an und damit zum siebten Mal in Folge einen Börsentag mit Gewinnen. An den vergangenen vier Handelstagen markierte der Dow jeweils auf Schlusskursbasis ein Rekordhoch.
Störfeuer gibt es so gut wie nicht, bereits in Asien und auch in Europa tendierten die meisten Börsen nach oben. Risikofreudige Akteure schwingen damit weiter den Taktstock an den Finanzmärkten. Sogenannte sichere Häfen wie Gold, Yen und auch Anleihen werden im derzeit von Konjunkturoptimismus geprägten Umfeld eher vernachlässigt. Die US-Zehnjahresrendite steigt leicht auf 2,21 Prozent, die Feinunze Gold kostet 1.315 Dollar - gut 4 weniger als am Freitag. Zum Höhepunkt der Krise um Nordkorea kostete sie jüngst noch 1.357 Dollar.
Entspannter Blick auf Fed-Sitzung
Die Sorgen wegen der andauernden Provokationen Nordkoreas seien in den Hintergrund gerückt, heißt es. Solange die Lage nicht in einen militärischen Konflikt zu eskalieren drohe, spiele sie am Markt keine größere Rolle, sagt Analyst Charalambos Pissouros von IronFX. US-Außenminister Rex Tillerson hatte in einem NBC-Interview gesagt, dass sein Land eine "friedliche Lösung" suche und Nordkorea zu einem konstruktiven Dialog an den Verhandlungstisch bringen wolle.
Hauptthema sei die zweitägige Sitzung der US-Notenbank (Fed) in dieser Woche, sagen Marktbeobachter. Deren Beschlüsse werden am Mittwoch während des späten US-Handels verkündet. Veränderungen bei den Zinsen werden zwar nicht erwartet, wohl aber, dass Notenbankchefin Janet Yellen den Startschuss für die Schrumpfung der auf 4,5 Billionen Dollar aufgeblähten Fed-Bilanz geben wird.
"Auch wenn das real eine restriktivere Geldpolitik bedeutet, ist das auf Monat-zu-Monat-Basis marginal. Zudem wird das nahezu komplett auch so erwartet und dürfte damit vollständig eingepreist sein", sieht Rob Carnell, Chef des Asien-Research bei ING, dem Termin gelassen entgegen. Was eine weitere Erhöhung der Leitzinsen noch im laufenden Jahr angeht, wie von der US-Notenbank avisiert, wird die Wahrscheinlichkeit dafür aktuell bei 57 Prozent gesehen.
"Merger Monday" rückt Rüstungssektor in den Fokus
Während konjunkturseitig lediglich Immobiliendaten aus der zweiten Reihe auf dem Terminkalender stehen, macht der Montag wieder mal seinem Ruf als "Merger Monday" Ehre. Northrop Grumman übernimmt den Rüstungswettbewerber Orbital ATK zu einem Kaufpreis von 7,8 Milliarden US-Dollar in bar. Dazu kommen noch Schulden von Orbital in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar. Orbital soll als neues, viertes Geschäftsfeld in den Northrop-Konzern integriert werden. Northrop erwartet bis 2020 jährliche Synergien von 150 Millionen Dollar vor Steuern.
Die Aktionäre von Orbital ATK bekommen 134,50 Dollar je Aktie. Das Papier hatte am Freitagabend bei 110,04 Dollar geschlossen und schießt nun vorbörslich um 20 Prozent auf 131,98 Dollar nach oben.
Die US-Rüstungsindustrie ist derzeit in Bewegung. Erst diesen Monat hatte United Technologies angekündigt, den Militärausrüster Rockwell Collins für 23 Milliarden Dollar zu kaufen. United Technologies legen um 0,6 Prozent zu und Northrop Grumman um 1,5 Prozent.
General Motors (GM) geben vorbörslich leicht nach um 0,2 Prozent. Im kanadischen Werk in Ingersoll sind die GM-Mitarbeiter seit Sonntagnacht in den Ausstand getreten, weil die Gewerkschaft Unifor Local 88 sich nicht mit dem Konzern auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnte.
Der Aktienkurs von Nabriva Therapeutics schießt vorbörslich um 90 Prozent in die Höhe. Das Pharmaunternehmen hat positive Ergebnisse aus einer fortgeschrittenen Studie für das Präparat Lefamulin zur Behandlung von Lungenentzündung vorgelegt.
Beruhigung am Ölmarkt
Am Ölmarkt kommen die Preise nach ihrer Rally etwas zurück. Zuletzt hatten Daten und Aussagen der Internationalen Energieagentur, der Opec und der Energy Information Agency aus den USA, die allesamt auf eine Abnahme des Angebotsüberschusses hindeuteten, die Ölpreise auf Fünfwochenhochs getrieben. Aus Saudi-Arabien wurde bekannt, dass die Ölexporte im Juli gesunken sind auf das niedrigste Niveau seit September 2014 wegen eines höheren heimischen Verbrauchs. Zudem sank in den USA zum zweiten Mal in Folge die Zahl der aktiven Förderstellen. Brentöl kostet 55,36 Dollar und verbilligt sich damit um 0,4 Prozent.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.45 Uhr Fr, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1962 +0,16% 1,1943 1,1963 +13,7% EUR/JPY 133,26 +0,37% 132,77 132,86 +8,4% EUR/CHF 1,1473 +0,02% 1,1471 1,1492 +7,1% EUR/GBP 0,8833 +0,46% 0,8792 1,1353 +3,6% USD/JPY 111,40 +0,21% 111,18 111,05 -4,7% GBP/USD 1,3541 -0,32% 1,3584 1,3582 +9,8% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,76 49,89 -0,3% -0,13 -12,8% Brent/ICE 55,24 55,62 -0,7% -0,38 -5,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.311,98 1.319,60 -0,6% -7,63 +13,9% Silber (Spot) 17,39 17,59 -1,1% -0,20 +9,2% Platin (Spot) 963,65 969,15 -0,6% -5,50 +6,7% Kupfer-Future 2,95 2,93 +0,8% +0,02 +17,1% ===
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September 18, 2017 09:03 ET (13:03 GMT)
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