(Wiederholung)
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der mögliche Deal zwischen der Deutschen Börse und der Frankfurter Staatsanwaltschaft droht zu kippen. Händler verweisen auf Agenturberichte, nach denen die Finanzaufsicht Bafin die angestrebte Einstellung des Verfahrens wegen des Verdachts auf Insiderhandel gegen Börsenchef Carsten Kengeter gegen Auflagen in Form einer Geldbuße von 500.000 Euro kritisch sehen soll.
Sollten die Berichte zutreffen, ist die Zukunft von Kengeter mehr als ungewiss. Nicht nur muss das zuständige Amtsgericht der Einigung zwischen Deutscher Börse und Staatsanwaltschaft noch zustimmen. Im Anschluss muss Kengeter die Zuverlässigkeitsverfahren der Hessischen Börsenaufsicht sowie der Bafin überstehen. Die Prüfungen könnten sich bei ungewissem Ausgang über Monate hinziehen.
Sollte die Bafin Kengeter das Vertrauen entziehen, wäre dies für die Deutsche Börse ein untragbarer Zustand, der Kengeter de facto zum Rücktritt zwingen würde. Wegen der Unsicherheiten rund um das laufende Verfahren hat der Aufsichtsrat der Deutschen Börse den im März 2018 auslaufenden Vertrag mit Kengeter bislang noch nicht verlängert.
Die Aussicht auf ein "Aus" des bei den Investoren geschätzten Kengeter drückt das Deutsche-Börse-Papier am Freitagnachmittag um 2,4 Prozent. Vielleicht noch wichtiger aus Sicht der Aktionäre: Kurzfristig ist auch keine gute Alternative für den Börsenchef in Sicht - weder intern noch extern.
Die Deutsche Börse wollte sich auf Anfrage von Dow Jones zu den Spekulationen nicht äußern. Bei der Bafin war niemand für eine unmittelbare Stellungnahme zu erreichen.
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September 22, 2017 10:38 ET (14:38 GMT)
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