Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG (WKN: 519406 / ISIN: DE0005194062), hat der Abstieg seines Unternehmens aus dem deutschen Kleinwerteindex SDAX dazu veranlasst, die Kriterien der Deutschen Börse (WKN: 581005 / ISIN: DE0005810055) für die Zusammensetzung der wichtigsten Indizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX zu hinterfragen und eine Diskussion über andere, qualitative Faktoren angeregt. Über die Hintergründe der Debatte und den Wachstumskurs von BayWa gab er im Börsenblogger-Gespräch interessante Einblicke.
Klaus Josef Lutz; Vorstandsvorsitzender der BayWa; Honorarprofessor der TU München;
Foto: Andreas Heddergott
Die Deutsche Börse hat entschieden, dass BayWa den Kleinwerteindex SDAX verlassen muss. Sie haben die Kriterien zur Zusammensetzung der Börsenindizes kritisiert. Was steckt dahinter?
Lassen Sie mich eines vorausschicken: Der Grund meiner Kritik ist nicht, dass ich beleidigt bin. Die BayWa hat eine sehr starke Aktionärsstruktur mit 60 Prozent Ankeraktionären. Das ist für einen CEO eine komfortable Situation und damit fühle ich mich auch sehr wohl. Ich wollte aber einen Denkanstoß geben: Ich halte es für wichtig, dass in den Börsenindizes die Bandbreite der deutschen Wirtschaft abgebildet wird und finde einen sektoralen Ausgleich zwischen den wichtigsten Branchen sehr sinnvoll. Dies würde zum Beispiel die Volatilität in den Indizes und damit das Risiko für Privatanleger verringern. In diesem Zusammenhang darf man schon die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, dass in MDAX und SDAX mittlerweile 13 Immobilientitel vertreten sind. Nach meiner Auffassung sollten darüber hinaus auch qualitative Kriterien bei der Indexberechnung an der Deutschen Börse eine Rolle spielen, wie es bis 2016 im übrigen der Fall gewesen ist.
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