FRANKFURT (Dow Jones)--Nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's ist die Insolvenz von Deutschland zweitgrößter Fluggesellschaft Air Berlin langfristig positiv für die europäische Airline-Branche. Sollten die beiden bevorzugten Bieter für die Lufttransport-Bereiche von Air Berlin, die Deutsche Lufthansa und die britische Billigfluggesellschaft Easyjet, tatsächlich den Zuschlag bekommen, würde dies die Wettbewerbspositionen der beiden Airlines auf dem deutschen und dem österreichischen Markt stärken, schlussfolgert Moody's.
Insgesamt würde sich die Struktur der gesamten Branche verbessern - beispielsweise in Sachen Preisgestaltung und Bereitstellung von Kapazitäten. Auch wenn der Kaufpreis für die Air-Berlin-Geschäftsbereiche noch nicht bekannt ist, geht Moody's davon aus, dass die Transaktion weder das Finanzprofil noch die starke Liquiditätsposition der beiden potentiellen Käufern spürbar beeinflussen wird.
Mit Blick auf Alitalia glaubt Moody's, dass die hochverschuldete italienische Airline über kurz oder lang als eigenständige Fluglinie vom Markt verschwinden wird. Moody's ist der Ansicht, dass die fortschreitende Konsolidierung und ein weit weniger fragmentierter Markt mit entsprechend geringeren Überkapazitäten letztlich für die ganze Branche von Vorteil sein wird, weil dadurch die Marktposition der fünf größten westeuropäischen Fluggesellschaften - neben Lufthansa und Easyjet sind dies die International Consolidated Airlines Group (IAG), Air France-KLM und Ryanair - gestärkt würde.
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September 26, 2017 11:36 ET (15:36 GMT)
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