FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch
wie auch viele andere Staatspapiere im Euroraum erheblich unter
Druck geraten. Am Markt wurden dafür mehrere Gründe genannt,
angeführt von der erwarteten Ankündigung der US-Steuerpläne. Der
richtungweisende Euro-Bund-Future
Am Markt wurde der Zinsauftrieb vor allem mit den lange erwarteten Steuerplänen der US-Regierung begründet. Wie mehrere Medien berichten, sollen die Pläne an diesem Mittwoch vorgestellt werden. Offensichtlich sollen sowohl der Spitzensatz in der Einkommensteuer als auch die Steuersätze für Unternehmen sinken. Sollte die Steuerreform eine Mehrheit im Kongress finden, was alles andere als sicher ist, wäre es die erste große Reform, die die US-Regierung umsetzt.
Begründet wurden die steigenden Kapitalmarktzinsen darüber hinaus mit Äußerungen von Janet Yellen. Die Vorsitzende der US-Notenbank hatte am Dienstagabend davor gewarnt, die Zinswende zu langsam zu vollziehen, weil dann eine Überhitzung am Arbeitsmarkt und letztlich Inflation drohe. "Es war eine durchdachte Rede mit einem falkenhaften Anstrich", kommentierte Unicredit-Fachmann Harm Bandholz. Als falkenhaft werden Äußerungen bezeichnet, die auf Zinsanhebungen hindeuten.
An den Finanzmärkten ist die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinsanhebung der Fed in diesem Jahr zuletzt gestiegen. Am Mittwoch lag sie bei über 70 Prozent, was unter Experten als annähernd eingepreist gilt. Nicht nur Yellens Äußerungen sind dafür verantwortlich, sondern auch die Zinsprognosen der Fed von der jüngsten Zinssitzung. Demnach rechnet eine Mehrheit im geldpolitischen Ausschuss FOMC mit einer weiteren Zinsstraffung in diesem Jahr./bgf/jsl/jha/
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AXC0131 2017-09-27/12:48