FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen hat am Dienstag weitgehend Stagnation das Geschehen bestimmt. Immerhin konnte der Markt nach acht Tagen Aufwärtsbewegung noch minimal zulegen, auch wenn die Dynamik bescheiden blieb. Ein kleiner Schub kam von der Wall Street, die am Vorabend auf neue Rekordhöhen geklettert war und auch am Dienstag gleich zum Start neuerlich auf nie gesehene Höhen gestiegen ist. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,1 Prozent zu auf 3.606 Punkte und der Stoxx-50 gewann ebenfalls 0,1 Prozent. Der Handel verlief in extrem engen Spannen. Hier machte sich der Feiertag in Deutschland bemerkbar, denn deutsche Werte wurden in Frankfurt nicht gehandelt.
In London legte der FTSE um 0,4 Prozent zu, während der am Vortag durch das Katalonien-Referendum arg gebeutelte spanische Leitindex IBEX-35 unverändert schloss. Damit belastete der in Katalonien ausgerufene Generalstreik kaum den spanischen Index, und der FTSE zeigte sich seinerseits von unerwartet schwachen Daten aus dem Bausektor ziemlich unbeeindruckt.
In Deutschland herrschte Feierlaune - gefeiert wurde der Tag der Deutschen Einheit. Die Börse blieb daher geschlossen. "Würde heute in Deutschland gehandelt, liefe der DAX wahrscheinlich an sein Allzeithoch heran", sagte ein Händler, allerdings noch vor Handelsbeginn in Europa. Marktteilnehmer bewerteten die Krise in Spanien bislang nur als nationale und politische Belastung.
Euro erholt sich - Übergeordnet weiter schwach
Die zu Handelsstart noch stärkere Unterstützung für europäische Aktien durch den Devisenmarkt flaute etwas ab, denn der Euro erholte sich mit 1,1763 Dollar über das Niveau des Vorabends. Im Tagestief war die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,17 Dollar gesunken. Etwas gestützt wurde die Gemeinschaftswährung von Erzeugerpreisen aus der Eurozone über Markterwartung. Im Handel ist von einem seltenen Zeichen steigenden Inflationsdrucks nach Monaten starken Wirtschaftswachstums die Rede. Der Preisauftrieb falle noch immer moderat aus und deute nicht unbedingt auf ein schnelles Anziehen der Verbraucherpreise und ein baldiges Erreichen der Inflationsziele der Europäischen Zentralbank hin, hieß es im Handel.
Übergeordnet zeigte sich der Euro jedoch schwach, zum Wochenschluss war die Devise klar über 1,18 Dollar gehandelt worden. Anders als am Aktienmarkt spielte die Spanienkrise hier sehr wohl eine Rolle und belastete die Gemeinschaftswährung tendenziell. "Zweifellos trägt der Ausgang der Ereignisse in Spanien zu einem Nachlassen des politischen Optimismus' bei", sagte Devisenstratege Alvise Marino von der Credit Suisse. Der Greenback wurde zudem von überzeugenden US-Daten gestützt. Für den US-Notenbankpräsidenten aus Dallas, Robert Kaplan, bleibt die Tür für kurzfristige Zinserhöhungen in den USA daher offen.
Fluggesellschaften mit Monarch-Pleite weiter gesucht
Die Kurse der spanischen Bankenwerte, die am Vortag wegen der Spanienkrise schwer unter Druck gestanden hatten, gingen auf Erholungskurs. Zunächst hatten sie mit dem Generalstreik und neuen Auseinandersetzungen mit der spanischen Polizei noch im Minus gelegen. Offenbar haben die Anleger die Katalonienkrise zunächst einmal weitgehend abgehakt. Santander gewannen 0,2 Prozent, BBVA stiegen um 0,9 Prozent und Caixabank gewannen 1,6 Prozent.
Nachdem die Pleite der britischen Fluggesellschaft Monarch die Konsolidierungsfantasien im Sektor und damit auch die Kurse der Branchenwerte am Vortag befeuert hatte, ging es mit den meisten Kursen weiter bergauf. IAG stiegen um weitere 2,5 Prozent, Easyjet legten um 1,3 Prozent zu. Air France-KLM drehten dagegen um 0,1 Prozent ins Minus.
Der schweizerische Personaldienstleister Adecco kauft den US-Stellenvermittler Mullin International. Angaben zum Kaufpreis machte Adecco nicht. Die Titel verloren in Zürich 0,7 Prozent und stellten damit das Schlusslicht im Leitindex der Schweiz. Ferguson gewannen nach Verkündung eines Aktienrückkaufprogramms in London 4,1 Prozent. Der Sanitär- und Heizungsspezialist will eigene Titel im Umfang von 500 Millionen Pfund zurückkaufen. Die Aktien des britischen Wehrtechnikkonzerns BAE Systems gaben nach einem negativen Analystenkommentar 1,7 Prozent nach. Berenberg hat die Titel auf "Hold" von "Buy" abgestuft.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.605,73 +3,04 +0,1% +9,6% Stoxx-50 3.195,08 +3,79 +0,1% +6,1% Stoxx-600 390,72 +0,59 +0,2% +8,1% XETRA-DAX Kein Handel wegen Feiertag +12,4% FTSE-100 London 7.468,11 +29,27 +0,4% +4,6% CAC-40 Paris 5.367,41 +16,97 +0,3% +10,4% AEX Amsterdam 542,25 +1,21 +0,2% +12,2% ATHEX-20 Athen 1.964,16 +11,02 +0,6% +12,8% BEL-20 Bruessel 4.045,32 +13,69 +0,3% +12,2% BUX Budapest 37.908,57 +156,72 +0,4% +18,5% OMXH-25 Helsinki 4.026,43 +31,38 +0,8% +9,4% ISE NAT. 30 Istanbul 127.192,78 -59,96 -0,0% +33,2% OMXC-20 Kopenhagen 1.035,88 -1,85 -0,2% +17,2% PSI 20 Lissabon 5.399,04 +40,95 +0,8% +16,3% IBEX-35 Madrid 10.257,50 +1,80 +0,0% +9,7% FTSE-MIB Mailand 22.784,82 -26,37 -0,1% +18,5% RTS Moskau 1.129,90 +1,21 +0,1% -2,0% OBX Oslo 718,96 +3,66 +0,5% +16,4% PX-GLOB Prag 1.381,48 +1,12 +0,1% +15,3% OMXS-30 Stockholm 1.649,18 +8,53 +0,5% +8,7% WIG-20 Warschau 2.469,51 -0,07 -0,0% +26,8% ATX Wien 3.345,50 +0,43 +0,0% +27,8% SMI Zuerich 9.283,74 +41,59 +0,5% +12,9% DEVISEN zuletzt +/- % Di., 9:48h Mo, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,1763 +0,23% 1,1736 1,1736 +11,8% EUR/JPY 132,66 -0,06% 132,74 132,29 +7,9% EUR/CHF 1,1449 -0,11% 1,1462 1,1435 +6,9% EUR/GBP 0,8877 +0,37% 0,8844 1,1301 +4,1% USD/JPY 112,80 -0,27% 113,10 112,71 -3,5% GBP/USD 1,3250 -0,15% 1,3270 1,3263 +7,4% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,41 50,58 -0,3% -0,17 -11,6% Brent/ICE 56,00 56,12 -0,2% -0,12 -4,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.274,12 1.270,19 +0,3% +3,93 +10,7% Silber (Spot) 16,66 16,59 +0,5% +0,08 +4,6% Platin (Spot) 913,10 913,00 +0,0% +0,10 +1,1% Kupfer-Future 2,96 2,95 +0,3% +0,01 +17,1% ===
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October 03, 2017 12:12 ET (16:12 GMT)
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