Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Bislang sind es nur Gerüchte, aber trotzdem schlägt das Thema hohe Wellen. Die Volkswagen-Tochtergesellschaft Škoda solle sich stärker an Entwicklungskosten für neue Technologien beteiligen und so die renditeschwache Kernmarke VW entlasten, hieß es in dieser Woche. Auch soll Škoda womöglich einen Teil seiner Produktion an schwach ausgelastete Werke in Deutschland abgeben. Im Škoda-Heimatland Tschechien löste dies heftige Reaktionen aus. (FAZ S. 21)
VOLKSWAGEN - Die Kritik an hohen Bonuszahlungen von Volkswagen wächst. Bereits auf der Hauptversammlung im April geißelte Unternehmenskritiker Christian Strenger die Bonuszahlungen an die Vorstände des VW-Konzerns. Jetzt stützt ein Gutachten des Bonner Rechtsexperten Marcus Lutter diese Sicht. Sein Fazit: VW hätte die Boni für die Krisenjahre gar nicht ausbezahlen dürfen. (Handelsblatt S. 18)
STADA - Claudio Albrecht ist erst eine Woche Vorstandschef von Stada, doch er hat schon klare Vorstellungen davon, was er bei Europas viertgrößtem Generikakonzern anpacken muss. Operativ müssten die Kosten runter, weil "der Druck auf die Preise zunehmen" werde, sagte Albrecht im Interview mit dem Handelsblatt. "Rohstoffeinkauf, Lieferkette, Lieferantenmanagement. Hier lässt sich viel Geld sparen", sagte der frühere Ratiopharm-Chef. Bei Mitarbeitern sehe er zwar "keinen unmittelbaren Handlungsbedarf", betonte der Österreicher Albrecht. Er stelle aber jede Neubesetzung auf den Prüfstand. "Auf diesem Wege wird sich die Zahl der Mitarbeiter automatisch reduzieren." (Handelsblatt S. 16f)
COMMERZBANK - Seit dem Winter 2008/2009 ist der deutsche Staat der wichtigste Aktionär der Commerzbank. Das Aktienpaket von heute 15 Prozent hat ihn fast 5,1 Milliarden Euro gekostet. Derzeit aber ist der staatliche Anteil an der Börse nur 2,2 Milliarden Euro wert. Der deutsche Staat würde also einen Milliardenverlust machen, würde er jetzt seinen Anteil verkaufen. Auch gibt es derzeit keine handlungsfähige Regierung in Berlin, die darüber entscheiden könnte. Dennoch halten sich seit drei Wochen Gerüchte, die Bundesregierung spreche mit der italienischen Bank Unicredit (zu der die Hypo-Vereinsbank gehört) und eben mit BNP Paribas über einen Kauf. (FAZ S. 18)
AAREAL BANK - Die Aareal Bank fährt nicht nur ihr USA-Geschäft hoch - geplant ist ein Kreditbestand von 6,5 Milliarden Euro, 100 Millionen mehr als Ende Juni 2017 -, sondern sie prüft auch den Eintritt in neue Märkte. "Australien schauen wir uns an", sagte ihr Vorstandsmitglied Christof Winkelmann auf der Immobilienmesse Expo Real. Angesichts eines Marktes, der von vier lokalen Banken beherrscht wird, dürfte eine Diversifikation erwünscht sein. "Ein solcher Markteintritt würde etwa zwei Jahre dauern." (Börsen-Zeitung S. 4)
KAUFHOF - Der Warenhausbetreiber Galeria Kaufhof bekommt einen neuen Chef: Der frühere Real-Vertriebsgeschäftsführer Roland Neuwald soll künftig die Tochter von Hudsons's Bay Company führen. Das meldet die Lebensmittel-Zeitung. Die monatelange Suche nach einem neuen Chef für Galeria Kaufhof hat damit ein Ende. Neuwald hatte Ende 2012 den SB-Warenhausbetreiber Real verlassen. (SZ S. 20)
AIRBUS - Der europäische Flugzeughersteller Airbus hat seine Mitarbeiter wegen der Schwierigkeiten mit dem Militärtransporter A400M zu "drastischen" Sparmaßnahmen aufgerufen. Gleichzeitig legt das Unternehmen alle seine Investitionen im Verteidigungsgeschäft und in allen betroffenen Tochtergesellschaften auf Eis. Der Finanzvorstand der Konzernsparte Rüstung und Weltraum, Julian Whitehead, richtete einen dringenden Appell an die 34.000 Beschäftigten der betroffenen Abteilungen. "Es besteht das Risiko, dass wir unser Ziel für den freien Mittelzufluss (Cashflow) um Hunderte von Millionen Euro verfehlen, daher müssen wir zusammen etwas Außergewöhnliches leisten", ließ er in einem Belegschaftsschreiben wissen, aus dem die Nachrichtenagentur Reuters zitierte. Bis zum Jahresende müssten die Ausgaben deutlich sinken. (FAZ S. 22/Börsen-Zeitung S. 13)
AMAZON - In der Branche ist es ein offenes Geheimnis, dass der US-Internetkonzern Amazon auch in Deutschland unterwegs ist, um die Expansion im Lebensmittelhandel voranzutreiben. Anfang des vergangenen Jahres haben sie nach Angaben von Brancheninsidern etwa bei marktführenden Genossenschaften angeklopft. Rewe wie Edeka lehnen jede Form von Kooperation jedoch dankend ab - sie wissen um die Vertriebsmacht des digitalen Aufsteigers und sehen in Amazon hauptsächlich einen Rivalen, der ihnen in wenigen Jahren wesentliche Marktanteile abknöpfen könnte. (Welt S. 12)
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October 06, 2017 00:22 ET (04:22 GMT)
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