WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung verhängt nach Vorwürfen
von Boeing
Die USA hatten die Bombardier-Flieger bereits in der vergangenen Woche mit Anti-Dumping-Zöllen in Höhe von 220 Prozent belegt und den Konflikt damit eskalieren lassen. Die Anordnungen sind zwar vorläufig, wirken aber schon, weil Zoll- und Grenzschutz angewiesen wurden, Barsicherheiten von Importeuren der Flugzeuge einzutreiben.
Ein endgültiger Beschluss des Handelsministeriums soll im Dezember folgen. Danach müssten die Zölle noch von der US-Behörde International Trade Commission bestätigt werden. Sollten die Abgaben letztlich doch nicht erhoben werden, würden die eingetriebenen Sicherheiten wieder an die betroffenen Unternehmen ausbezahlt.
US-Rivale Boeing hatte Bombardier beschuldigt, Flugzeuge mit Hilfe staatlicher Zuschüsse zu Schleuderpreisen unter den Herstellungskosten anzubieten. "Die USA fühlen sich dem freien, fairen und wechselseitigen Handel mit Kanada verpflichtet, aber dies ist nicht unsere Vorstellung von einem ordentlich funktionierenden Handelsverhältnis", sagte Handelsminister Wilbur Ross.
Bombardier hatte die Strafzölle in der Vorwoche als "absurd" bezeichnet. Die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland wies die Vorwürfe ebenfalls scharf zurück und beschuldigte die USA, damit Konkurrenz ausschalten zu wollen. Unruhe löste der Streit auch in Großbritannien aus, wo Bombardier Tausende Arbeiter beschäftigt. Premierministerin Theresa May äußerte sich "bitter enttäuscht"./hbr/DP/he
ISIN US0970231058 CA0977512007
AXC0251 2017-10-06/21:29