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Bundesregierung hebt BIP-Prognose für 2017 auf +2,0% an - Zeitung
Die Bundesregierung wird ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland im laufenden und kommenden Jahr laut einer Meldung der Süddeutschen Zeitung deutlich anheben. Wie das Blatt ohne Angabe von Quellen berichtet, will Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) am Mittwoch mitteilen, dass die Regierung für 2017 nun einen Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,0 Prozent erwartet. Im Frühjahr hatte sie nur 1,5 Prozent Wachstum prognostiziert.
Unions-Finanzexperten pochen auf Steuerentlastung von 15 Milliarden Euro
Die Finanz- und Haushaltsexperten der Union pochen vor dem Beginn der Sondierungsgespräche über eine neue Bundesregierung auf massive Steuerentlastungen in den kommenden vier Jahren. "Die gute wirtschaftliche Lage macht es möglich, die Einkommensteuer um gut 15 Milliarden Euro zu senken", heißt es in einem Zehn-Punkte-Papier, das am Dienstag auf einer Konferenz in Wiesbaden beschlossen wurde. Steuererhöhungen soll es dagegen weiterhin nicht geben.
Arbeitgeber kritisieren Forderungen der IG Metall scharf
Flexibleres Arbeiten und mehr Lohn: Mit diesen zentralen Forderungen will die IG Metall in die anstehende Tarifrunde gehen. Der Vorstand der Gewerkschaft sprach sich am Dienstag dafür aus, einen Anspruch auf eine zeitweilige Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden zu fordern. Außerdem empfahl er, sechs Prozent mehr Lohn zu fordern. Die Arbeitgeberverbände kritisierten die Forderungen als "tarifpolitische Geisterbahnfahrt" - die IG Metall rechnet mit harten Tarifverhandlungen.
Macron wirbt in Frankfurt für seinen Vorschlag eines Eurozonen-Haushalts
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat bei einem Deutschlandbesuch erneut für seinen Vorschlag eines Eurozonen-Haushalts geworben. Wer in wichtigen Politikbereichen wie Sicherheit, Energie, der Flüchtlingskrise und dem Anti-Terror-Kampf zusammenarbeiten wolle, könne nicht gleichzeitig ein gemeinsames Budget der Euroländer ablehnen, sagte Macron am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion in Frankfurt am Main.
Mögliche internationale Vermittlung in Katalonien-Krise
In der Katalonien-Krise besteht nach Angaben der katalanischen Regionalregierung die Möglichkeit einer internationalen Vermittlung. Ein Regierungssprecher sagte, aus diesem Grund habe Regionalpräsident Carles Puigdemont seine für 18.00 Uhr angesetzte Rede verschoben. Die Rede wird EU-weit mit Spannung erwartet, da Puigdemont in ihr einseitig die Unabhängigkeit Kataloniens erklären könnte. Allerdings hat die spanische Regierung eine Vermittlung erneut ausgeschlossen.
Schäuble fordert Lösung für Katalonien innerhalb der spanischen Verfassung
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Verantwortlichen im Konflikt um die Unabhängigkeit Kataloniens zu einer Lösung im Rahmen des geltenden spanischen Rechts gemahnt. "Wir wünschen Katalonien das Allerbeste, aber wir glauben, die Lösung ist innerhalb der spanischen Verfassung - und außerhalb der spanischen Verfassung ist keine gute Lösung", sagte Schäuble bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen der Finanzminister der Europäischen Union in Luxemburg.
EU-Ratspräsident ruft Puigdemont zu Verzicht auf Unabhängigkeitserklärung auf
Vor einer mit Spannung erwarteten Rede des katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont hat auch EU-Ratspräsident Donald Tusk vor einer Unabhängigkeitserklärung gewarnt. Puigdemont solle keine Entscheidung verkünden, "die einen Dialog unmöglich machen würde", sagte Tusk am Dienstag vor dem Europäischen Ausschuss der Regionen in Brüssel. Die verfassungsmäßige Ordnung Spaniens müsse respektiert werden.
IWF hebt BIP-Prognosen leicht an und weist auf Risiken hin
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft leicht angehoben. Wie aus dem aktuellen Weltwirtschaftsbericht hervorgeht, rechnet er für das laufende Jahr mit einem Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,6 (bisher: 3,5) Prozent, nachdem die Weltwirtschaft 2016 um 3,2 Prozent gewachsen war. Für 2018 werden 3,7 (3,6) Prozent Wachstum erwartet. "Der Mitte 2016 begonnene globale zyklische Aufschwung gewinnt an Stärke", konstatiert der IWF.
Luxemburgs Finanzminister Gramegna stünde für Eurogruppen-Vorsitz bereit
Luxemburgs Finanzminister Pierre Gramegna schließt eine Kandidatur für den Vorsitz in der Eurogruppe nicht aus. Er hebe zwar nicht den Finger, aber wenn sich ein Konsens unter den 19 Finanzministern der Währungsunion abzeichne, stehe er "natürlich bereit", sagte Gramegna am Dienstag zum Abschluss des EU-Finanzministertreffens in Luxemburg. Der bisherige Amtsinhaber Jeroen Dijsselbloem aus den Niederlanden scheidet Mitte Januar aus.
EU weitet Sanktionen gegen Nordkorea aus
Im Konflikt um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm hat die Europäische Union am Dienstag ihre Sanktionen gegen das abgeschottete asiatische Land ausgeweitet. Vertreter der 28 Mitgliedstaaten einigten sich laut einer in Brüssel veröffentlichten Erklärung auf eine Reihe weiterer Strafmaßnahmen, die beim Treffen der EU-Außenminister Anfang kommender Woche offiziell beschlossen werden sollen.
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October 10, 2017 13:06 ET (17:06 GMT)
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