Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Merkel betont Chancen von Jamaika
Wenige Tage vor Beginn der Jamaika-Sondierungen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die Chancen eines solchen Bündnisses hingewiesen. "Ungewohnte Konstellationen" böten die Chance, "bisher scheinbar unlösbare Probleme" anzugehen, sagte Merkel am Donnerstag in einer Rede vor dem Gewerkschaftskongress der IG BCE in Hannover. "Also müssen wir uns auf den Hosenboden setzen, und schauen was wir machen können", fügte sie an die Adresse von Union, FDP und Grünen hinzu.
Sonderermittler attestiert Sicherheitsbehörden schwere Versäumnisse in Fall Amri
Der Sonderbeauftragte des Berliner Senats zur Aufklärung des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt hat zahlreiche fachliche und organisatorische Fehlleistungen bei den deutschen Sicherheitsbehörden festgestellt. "Es gab grobe Fehler, die nicht hätten vorkommen dürfen", sagte der frühere Bundesanwalt Bruno Jost am Donnerstag bei der Vorstellung seines Abschlussberichts. Innensenator Andreas Geisel (SPD) forderte als Konsequenz die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses im Bundestag.
EZB/Draghi: Negative Zinsen waren ein Erfolg
Nach Einschätzung von Präsidenten Mario Draghi haben sich die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank nicht negativ auf die Profitabilität der Banken der Eurozone ausgewirkt. Entgegen der Erwartungen vieler Kritiker habe sich die Profitabilität der europäischen Banken sogar verbessert, sagte der EZB-Präsident bei einer Rede am Peterson Institute for International Economics. Mit der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone werde sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen. Alles in allen seien die negativen Zinsen ein Erfolg gewesen, resümierte Draghi.
Praet: EZB wird weiter notwendigen geldpolitischen Impuls liefern
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach den Worten ihres Chefvolkswirts Peter Praet auch nach der anstehenden "Rekalibrierung" ihrer Instrumente für die notwendige geldpolitische Lockerung sorgen. Bei einer Konferenz in Washington warnte Praet außerdem vor einer zu starken Aufwertung des Euro.
Weidmann: Zinsen rechtzeitig anheben - Magazin
Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat davor gewarnt, die Zinsen zu lange niedrig zu halten. Die Geldpolitik müsse "symmetrisch" handeln, sagte Weidmann im Interview mit der Wirtschaftswoche. Die Niedrigzinsphase dürfe "nicht zu lange dauern, und im Aufschwung müssen die geldpolitischen Zügel zügig und konsequent angezogen werden", forderte er. Weidmann sitzt als Präsident der Deutschen Bundesbank im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB).
S&P: Katalonien-Konflikt voraussichtlich ohne Rating-Auswirkung
Der sich zuspitzende Konflikt zwischen der spanischen Zentralregierung und der autonomen Region Katalonien wird nach Einschätzung von S&P Global Ratings keine Auswirkung auf die Bonitätsbewertung Spaniens oder Kataloniens haben, sofern der Konflikt sich nicht weiter verschärft. Wenn überhaupt, werde der gegenwärtige Konflikt lediglich Auswirkungen auf die Bonitätsbewertung Kataloniens haben, schreibt die Ratingagentur.
Brexit-Verhandlungen vor EU-Gipfel in der Sackgasse
Die Verhandlungen über den EU-Austritt Großbritanniens stecken in der Sackgasse. Es gebe keine "großen Fortschritte", sagte EU-Chefunterhändler Michel Barnier am Donnerstag zum Abschluss der fünften Gesprächsrunde in Brüssel. Er könne deshalb dem EU-Gipfel kommende Woche nicht empfehlen, die zweite Phase der Verhandlungen über die künftigen Beziehungen einzuleiten. Der britische Brexit-Minister David Davis hoffte darauf, dass die Staats- und Regierungschef dies noch anders sehen.
US-Erzeugerpreise steigen wie erwartet
In den USA hat der Preisdruck auf Produzentenebene im September wie erwartet zugenommen. Nach Angaben des Arbeitsministeriums stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 2,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten einen monatlichen Anstieg von 0,4 Prozent prognostiziert. Im August waren es 0,2 Prozent gewesen. Die Jahresteuerung von 2,6 Prozent war die höchste seit Februar 2012.
US-Rohöllagerbestände sinken stärker als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 6. Oktober 2017 deutlicher als erwartet gesunken. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) fielen sie um 2,747 Millionen Barrel. Die von Dow Jones um Newswires befragten Analysten hatten einen Rückgang um nur 1,7 Millionen prognostiziert. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände sogar um 6,023 Millionen Fass verringert.
Powell: Geldpolitik sollte weiter graduell angepasst werden
Fed-Gouverneur Jerome Powell hat sich für eine unverändert schrittweise Straffung der US-Geldpolitik ausgesprochen. Die Normalisierung des US-Zinsniveaus solle weiterhin graduell erfolgen, solange sich die US-Wirtschaft im Rahmen der Erwartungen entwickele, forderte Powell, der als Nachfolger von Janet Yellen an der Spitze der US-Notenbank gehandelt wird, beim IIF-Jahrestreffen in Washington.
Brainard warnt vor zu geringem neutralen Zins
Lael Brainard, die im Board of Governors der Federal Reserve sitzt und damit dauerhaft stimmberechtigt ist, hat davor gewarnt, dass ein zu geringer neutraler Zins ein Risiko für die Inflationserwartungen oder sogar die Finanzstabilität sein könnte. Wenn der neutrale Zins die langfristigen Inflationserwartungen belaste, könne er zum andauernden Verfehlen des Inflationsziels der US-Notenbank von 2 Prozent beitragen, sagte Brainard laut Redetext für eine Veranstaltung in Washington.
Israel kündigt nach den USA ebenfalls Austritt aus der Unesco an
Nach den USA hat nun auch Israel seinen Austritt aus der UN-Kulturorganisation Unesco angekündigt. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag in Jerusalem mit. Die US-Regierung hatte ihren Austritt zuvor unter anderem damit begründet, dass die Unesco in zunehmendem Maße anti-israelische Positionen vertrete.
Fatah und Hamas unterzeichnen Versöhnungsabkommen in Kairo
Die palästinensischen Rivalen Fatah und Hamas haben nach jahrelangem Konflikt ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet. Vertreter beider Palästinenserorganisationen unterzeichneten das Abkommen am Donnerstag in den Büros des ägyptischen Geheimdienstes in Kairo. Kernbestandteil der Einigung ist, dass eine palästinensische Einheitsregierung spätestens zum 1. Dezember die volle Kontrolle im Gaza-Streifen übernehmen soll. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprach von einer "endgültigen Vereinbarung" zur Beilegung des jahrelangen Streits.
Russland wirft USA Stationierung von Panzerbrigade an der Grenze vor
Russland hat den USA vorgeworfen, eine weitere Panzerbrigade an seiner Grenze stationiert und damit gegen die Nato-Russland-Akte verstoßen zu haben. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau erklärte am Donnerstag, zusätzliche US-Einheiten seien "unauffällig" nach Polen verlegt worden. Die USA wiesen die Vorwürfe zurück.
MEXIKO
Industrieproduktion Aug +0,3% gg Vormonat
Industrieproduktion Aug -0,5% (PROG: -0,5%) gg Vj
DJG/DJN/AFP/hab/brb
(END) Dow Jones Newswires
October 12, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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