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Dow Jones News
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MARKT-AUSBLICK/Berichtssaison bietet Chancen auf höhere Kurse

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit der Entspannung in der Katalonien-Krise wird die nun beginnende Berichtssaison zum bestimmenden Faktor an den Börsen. Und diese könnte zum Kurstreiber werden. Denn die Erwartungen an die Unternehmensgewinne sind niedrig und bieten Raum für positive Überraschungen. Dabei schwelen die politischen Risiken weiter im Hintergrund: Am Wochenende wird in Österreich gewählt. Die Umfragen deuten an, dass die ÖVP und die rechtspopulistische FPÖ die nächste Regierung stellen werden. Diese wird sich nur schwerlich für Ideen einer tieferen Integration der EU erwärmen können, was für die Finanzmärkte unmittelbar aber keine Bedeutung hat.

Am Donnerstag haben JP Morgan und Citigroup mit guten Zahlen die Berichtssaison in den USA eröffnet. Auch in Europa haben bereits einige Unternehmen ihre Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Das gute Konjunkturumfeld spricht prinzipiell für eine gute Saison. Dennoch sind die Erwartungen der Investoren gering. Mit Blick auf Europa liegt dies vor allem am Höhenflug des Euro, der in den vergangenen sechs Monaten mehr als 10 Prozent gegen den Dollar aufgewertet hat. Für global agierende europäische Unternehmen ist das ein Problem. Nach Einschätzung von JP Morgan dürfte die Euro-Stärke die Unternehmensgewinne im dritten Quartal um 5 Prozent belastet haben.

Erwartungen an Unternehmensgewinne zu gering 
 

Dennoch sind die Analysten optimistisch gestimmt. Nicht nur scheint der Euro seinen Hochpunkt überschritten zu haben. Viel wichtiger sind die in der Zwischenzeit - nach Abwärtsrevisionen - nur noch geringen Erwartungen der Anleger an die Unternehmensgewinne. Für die europäischen Unternehmen werde nur noch eine Steigerung um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal im Konsens erwartet, so JP Morgan. In Europa waren die Gewinne im zweiten Quartal um sehr viel stärkere 14 Prozent gestiegen. Angesichts des günstigen Konjunkturumfelds hält JP Morgan eine Steigerung der Unternehmensgewinne im dritten Quartal um mindestens 10 Prozent für wahrscheinlich.

Für die Aktienmärkte sprechen auch die niedrigen Erwartungen für 2018. Wie Bank of America-Merrill Lynch anmerkt, liegt die Gewinn-Konsensschätzung für Europa gerade einmal bei plus 8,5 Prozent. Das ist das erste Mal seit Ausbruch der Finanzkrise, dass die Prognose unter 9 Prozent liegt - und das trotz eines viel stärkeren Wachstums der Weltwirtschaft. Die starken Einkaufsmanagerindizes sprechen laut Bank of America-Merrill Lynch dafür, dass sich das Gewinnwachstum im laufenden Konjunkturzyklus auf 20 bis 25 Prozent erhöhen wird. Mit anderen Worten: Das Risiko/Chance-Verhältnis ist positiv für Aktien, vor allem im Vergleich zu Nullrenditen an den Anleihemärkten.

Politische Risiken sprechen nicht gegen steigende Kurse 
 

Zugleich schwelen im Hintergrund die politischen Krisen. Das oben skizzierte günstige Szenario wäre natürlich hinfällig, käme es etwa zu einem militärischen Schlagabtausch zwischen Nordkorea und den USA. Auch die Katalonien-Krise ist nicht vollständig ausgestanden: Sollte die Regionalregierung in Barcelona wider Erwarten doch noch die vollständige Loslösung von Spanien verkünden, würde dies nicht nur spanische Aktien, sondern vermutlich die Börsen der gesamten Peripherie der Eurozone belasten. Angesichts der Streitigkeiten innerhalb der katalanischen Regierung sind aber Neuwahlen sehr viel wahrscheinlicher - ein für die Märkte freundliches Szenario.

Von nur geringer Bedeutung für die Finanzmärkte sind die am Sonntag stattfindenden Parlamentswahlen in Österreich. Ähnlich wie in Deutschland wird es vermutlich keine Fortsetzung der großen Koalition mit der SPÖ geben. Wahrscheinlich ist eine Regierungs-Koalition aus konservativer ÖVP und der rechtspopulistischen FPÖ. Gerade die FPÖ ist Brüssel und dem Euro gegenüber kritisch eingestellt. Zwar fordert sie keinen Austritt Österreichs aus der Währungsunion, eine tiefergehende Integration der EU, wie sie vom französischen Präsidenten Macron vorgeschlagen wird, dürfte sie aber sehr skeptisch sehen. Für die Finanzmärkte spielt dies unmittelbar keine Rolle.

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass sich Bullenmärkte an einer Mauer der Angst emporhangeln. Ist die Stimmung zu überschwänglich, spricht dies für Korrekturen am Aktienmarkt. Davon kann derzeit aber keine Rede sein. Daneben spricht das fundamentale Umfeld für die Assetklasse. Eine gute Berichtssaison würde die Chance auf weiter steigende Kurse bis zum Jahresende eröffnen. Zuversichtlich stimmt auch die Börsen-Zyklik. Denn entgegen seines schlechten Rufs ist der Oktober typischerweise ein guter Börsenmonat und läutet häufig die ertragreichste Phase des Börsenjahres ein.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 13, 2017 06:11 ET (10:11 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.

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