Von Christian Grimm
WASHINGTON (Dow Jones)--Bundesbankchef Jens Weidmann erwartet eine baldige Einigung im Streit um die Bankenregulierung. "Ich gehe davon aus, dass in nächster Zeit eine Einigung auf Fachebene zustande kommt", sagte Weidmann am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds in Washington.
Im seit Jahren anhaltenden Streit um die sogenannten Basel-III-Regeln geht es um Risikomodelle, die Banken zur Absicherung ihrer Anlagen mit Eigenkapital anwenden dürfen. Die Europäer bestehen auf mehr Freiheit für die Geldhäuser, eigene Risikomodelle anwenden zu können, während die Amerikaner auf strengere Standardmodelle setzen. Die europäische Finanzindustrie fürchtet, dass sie deutlich mehr Kapital auftreiben müsste, sollten sich die USA durchsetzen.
Die USA verlangen, dass der nach internen Modellen errechnete Kapitalbedarf nicht unter die Grenze von 75 Prozent des nach einem Standard-Modell errechneten Werts fallen sollte. Europa dagegen hatte bis zuletzt auf 70 Prozent gedrängt. "Da gibt es eine substanzielle Annäherung", sagte der Bundesbankchef. "Das hat aber durchaus noch eine gewissen technische Komplexität". Weidmann glaubt daher nicht, dass schon auf der noch bis zum Wochenende laufenden Herbsttagung ein Strich unter den Streit gezogen werden kann.
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October 13, 2017 10:00 ET (14:00 GMT)
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