Mannheimer Morgen zur Milliardenübernahme der BASF Überschrift: Anschluss an die Spitze Es ist das Jahr der Elefantenhochzeiten in der globalen Chemieindustrie - und zu keiner war die BASF eingeladen. Der Ludwigshafener Konzern hat seinen Rang als Branchenprimus verloren und muss sich künftig hinter den neuen Giganten aus Bayer und Monsanto, Chemchina und Syngenta sowie Dow und Dupont einreihen. Auch wenn schiere Größe kein Wert an sich ist: Die Chemiebranche wurde neu sortiert, und die BASF blieb außen vor. Mit einer der größten Übernahmen seiner mehr als 150-jährigen Firmengeschichte versucht der Konzern nun, zumindest im Agrarchemiegeschäft den Anschluss an die weltweite Spitze zu halten. Auf den ersten Blick erscheinen die Perspektiven wenig verlockend. Für die BASF ist das Saatgutgeschäft in großem Stil Neuland, während die Konkurrenten sich dort bereits mit starken Marktpositionen etabliert haben. Zudem ist der Kaufpreis von 5,9 Milliarden Euro im Verhältnis zum operativen Gewinn ansehnlich. Andererseits sollte man den Schritt der BASF nicht kleinreden. Mit der Investition in den Saatgutbereich ergibt sich auch eine Reihe von Chancen. Das Geschäft gilt als margenstark, das gesamte Agrarsegment verspricht ordentliche Wachstumsraten. Außerdem stärken die Ludwigshafener ihre Stellung auf dem nordamerikanischen Markt. Schlussendlich spekuliert die BASF womöglich auch auf einen Umbruch im Pflanzenschutzgeschäft. Der weltweite Monsanto-Verkaufsschlager Roundup enthält den möglicherweise krebserregenden Wirkstoff Glyphosat. Sollte der Stoff tatsächlich wegen nachgewiesener Gesundheitsgefährdung vom Markt genommen werden müssen, brauchen die Landwirte Alternativen. Die könnten die Ludwigshafener bieten; das jetzt von Bayer übernommene Liberty-Link-Portfolio mit ebenfalls glyphosathaltigen Mitteln hat bei weitem nicht den Umfang von Roundup. Auch wenn der Zukauf von gestern BASF nicht wieder ganz nach vorne katapultiert - er ist zumindest ein vernünftiger Schritt. ========================= Unsere Kommentare im Morgenweb: Politik: http://bit.ly/1MCIyI0 Wirtschaft: http://bit.ly/1RymHTn Vermischtes: http://bit.ly/22G267s Kultur: http://bit.ly/1Rh6cix Sport: http://bit.ly/1MCJg88 =============================================== Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH Redaktionssekretariat Andrea R. Marx Dudenstr. 12-26, 68167 Mannheim Tel: +49 621 392-1332 Fax: +49 621 392-1490 e-Mail: amarx@mamo.de Internet: http://www.morgenweb.de Sitz der Gesellschaft und Handelsregister Mannheim - HRB 2664 Dr. Björn Jansen - Sprecher der Geschäftsführung Jost Bauer - Kaufmännischer Geschäftsführer ===============================================
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October 13, 2017 13:19 ET (17:19 GMT)