Mainz (ots) - Niedersachsen liefert eine flüchtige Erinnerung an alte Zeiten, in denen die Welt am Wahlabend noch in ihren Fugen blieb: zwei Volksparteien, deren Ergebnisse diese Bezeichnung auch rechtfertigen; FDP und Grüne, die ihre Rolle als Mehrheitsmacher ausleben können; Rechte und Linke auf kleiner Flamme oder gar nicht erst im Parlament. Eine flüchtige Erinnerung deshalb, weil die Lage in Hannover nicht viel weniger kompliziert ist als in Berlin. Nun ist Niedersachsen wahrlich nicht das Zentrum der deutschen Politik; aber die Ergebnisse sind, drei Wochen nach einer umwälzenden Bundestagswahl, ein wichtiges - nicht zuletzt psychologisches - Signal für alle Parteien. Daraus abzuleiten sind Lehren für das Parteiensystem generell sowie für die Union im speziellen. Lehre 1: Das aktuelle Vielparteiensystem bietet zwar Optionen für ganz neue, auch spannende Konstellationen; aber es führt zur Selbstblockade, wenn sich die Parteien - wie in Niedersachsen die FDP - mit ihrer Ausschließeritis den neuen Möglichkeiten verweigern. Das sollten demokratische Parteien vermeiden. Lehre 2: Jamaika im Bund ist vollkommen ungewiss, ein Scheitern realistisch. Denn die CSU wird die Gespräche nur noch von ihrem Ende her beurteilen - und das Ende sind aus CSU-Perspektive die Wahlen in Bayern 2018. Mit Blick auf den Erfolg von ÖVP und FPÖ in Österreich wird die CSU auf einer harten Linie in der Ausländerpolitik bestehen. Unklar ist, wie das mit den Grünen zu machen sein soll. Und die SPD? Wie verzweifelt die Lage ist, äußert sich unter anderem darin, dass Stephan Weil, dessen Strahlkraft direkt nach der niedersächsischen Landesgrenze aufhört, als Hoffnungsträger der Sozialdemokraten im Bund gehandelt wird.
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