FRANKFURT (Dow Jones)--Die EU-Kommission hat bestätigt, am Montag Durchsuchungen bei Autoherstellern in Deutschland durchgeführt zu haben. Die Kommission gehe dem Verdacht nach, dass die Autobauer EU-Vorgaben zur Verhinderung von Kartellen verletzt haben könnten, teilte die Brüsseler Behörde mit, ohne allerdings die betroffenen Unternehmen zu nennen.
Die Durchsuchungen am Montag folgten jenen in der Vorwoche. Dabei hatten Mitarbeiter der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem Kartellverdacht bei BMW Büros durchsucht und Unterlagen geprüft. BMW hatte am Freitag eine Nachprüfung bestätigt.
Die EU-Kommission selbst hatte auch in der vergangenen Woche keinen Namen genannt.
Hintergrund ist der im Juli bekanntgewordene Verdacht, dass fünf deutsche Automobilhersteller sich über viele Jahre hinweg illegal über Technik, Kosten und Zulieferer abgesprochen hätten. Bisher prüft die EU in einem Vorverfahren und hat noch kein formelles Kartellverfahren eingereicht.
Daimler hat unterdessen Antrag auf Kronzeugenregelung gestellt. Entsprechend äußerte sich Finanzvorstand Bodo Uebber vergangene Woche bei einer Telefonkonferenz zu den Drittquartalszahlen. Nach seinen Worten ist weiter offen, ob die EU ein formelles Kartellverfahren anstrengt.
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October 23, 2017 08:35 ET (12:35 GMT)
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