Von Ralf Zerback
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben am Montag überwiegend leicht im Plus geschlossen. "Das Umfeld spricht für deutlich zunehmende Risikobereitschaft", sagte ein Händler. Dagegen scheint die Unsicherheit wegen der Katalonien-Frage zunächst etwas in den Hintergrund gerückt zu sein. Leicht stützend für den Aktienmarkt wirkte der Euro. Er tendiert mit 1,1743 Dollar etwas leichter. Der DAX stieg um 0,1 Prozent auf 13.003 Punkte, nachdem er im Tageshoch bis auf 13.069 Punkte geklettert war. Wichtig wäre aus Sicht der Charttechnik, dass das Allzeithoch bei 13.095 Punkten herausgenommen würde. Der Euro-Stoxx-50 notierte 0,1 Prozent höher bei 3.609 Punkten.
Die Relative Schwäche des spanischen Aktienmarkts setzte sich fort, das Marktbarometer IBEX gab 0,6 Prozent nach. "Ein Ende der politisch bedingten Schwäche ist nicht in Sicht", sagte ein Marktteilnehmer. Am Samstag hat der Ministerrat in Madrid beschlossen, Katalonien die Autonomierechte zu entziehen. Dem muss der Senat noch zustimmen, was voraussichtlich am Freitag geschehen dürfte. In Barcelona gab es dagegen heftige Proteste, Gewaltausbrüche blieben aber bislang aus. Derweil soll das katalonische Regionalparlament zusammengerufen werden. Nicht auszuschließen ist, dass dann die Unabhängigkeit Kataloniens erklärt wird, was die Lage nochmals verschärfen könnte.
Gute Margenentwicklung bei Philips
Angeführt wurden die Branchen-Indizes vom Technologie-Index, gefolgt vom Rohstoff-Index. Am Ende rangierten die Bankenaktien, wobei hier spanische Bankentitel überdurchschnittlich verloren. Am Freitag hatten die beiden Organisationen Katalanische Nationalversammlung und Omnium Cultural dazu aufgerufen, Geld von den Bankkonten abzuheben. Der Unmut richtete sich insbesondere gegen Caixabank und Banco de Sabadell, die wegen der unruhigen politischen Lage ihren Hauptsitz aus Katalonien herausverlegt hatten.
Eine günstige Margenentwicklung stützte laut Händlern die Stimmung für Philips. Im dritten Quartal stieg die EBITA-Marge um 140 Basispunkte auf 12,8 Prozent. "Damit ist das Ziel einer Margenverbesserung um 100 Basispunkte im Gesamtjahr nun leichter erreichbar", sagte Heino Ruland von Ruland Research. Der Gewinn im dritten Quartal habe die Prognosen geschlagen, der Umsatz liege leicht unter den Erwartungen. Der Kurs zog um 1,1 Prozent an.
GKN stiegen in London um 5,1 Prozent. Wieder aufgewärmte Spekulationen um eine Aufspaltung des Unternehmens in zwei Sparten gaben der Aktie des Auto- und Luftfahrtzulieferers Auftrieb. Anleger sind schon seit geraumer Zeit der Ansicht, dass die Autosparte das Luftfahrtgeschäft bremst. Das neue Management könnte die erhoffte Aufspaltung vorantreiben, hieß es.
Bei Lufthansa ist laut Händlern kein Ende des Höhenflugs in Sicht. Das US-Magazin Barron's schreibt, mit dem aktuellen Rückenwind könne der Kurs Richtung 30 Euro steigen. Die Aktie sei im Vergleich zu den Wettbewerbern IAG oder auch jenen aus den USA günstig bewertet. Lufthansa gewannen 0,9 Prozent auf 25,96 Euro.
Linde zogen um 2,3 Prozent an. Das Unternehmen hat die Mindestannahmequote für die Fusion mit Praxair auf 60 Prozent gesenkt und die Frist um zwei Wochen verlängert. Durch die Absenkung würden auch solche Aktionäre in das Tauschangebot einbezogen, denen es zu einem früheren Zeitpunkt nicht möglich gewesen sei, ihre Aktien anzudienen, erklärte Linde und verwies dazu auf die Indexfonds. "Damit dürfte der Deal klappen", erwartete ein Händler.
Lkw-Zuliefer Jost überzeugt
In der vierten Reihe stiegen Jost Werke um 1,5 Prozent. Der Lkw-Zulieferer hat Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr erhöht. Besonders das Asien-Geschäft habe sich zuletzt deutlich stärker entwickelt als erwartet, hieß es in der Mitteilung. Im SDAX notierte der Kurs des Jost-Wettbewerbers SAF-Holland 1,5 Prozent höher.
Das Umfeld für Börsengänge ist weiter gut. Während Varta in der Vorwoche erfolgreich an die Börse stürmte und aktuell die Zeichnungsfrist für Bafesa läuft, hat auch der Kochboxenversender Hellofresh angekündigt, am 2. November an die Börse zu gehen. Bis zu 31,05 Millionen neue Aktien sollen für 9,00 bis 11,50 Euro verkauft werden und der Emissionserlös komplett dem Unternehmen zufließen, das mehrheitlich dem Start-up-Entwickler Rocket Internet gehört. Deren Aktie schloss unverändert.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.608,87 +3,78 +0,1% +9,7% Stoxx-50 3.190,25 +4,79 +0,2% +6,0% Stoxx-600 390,74 +0,61 +0,2% +8,1% XETRA-DAX 13.003,14 +11,86 +0,1% +13,3% FTSE-100 London 7.524,45 +1,22 +0,0% +5,3% CAC-40 Paris 5.386,81 +14,43 +0,3% +10,8% AEX Amsterdam 545,96 +1,33 +0,2% +13,0% ATHEX-20 Athen 1.940,51 -34,88 -1,8% +11,5% BEL-20 Bruessel 4.089,84 +6,87 +0,2% +13,4% BUX Budapest 0,00 0,00 0,0% +22,3% OMXH-25 Helsinki 4.124,15 +33,64 +0,8% +12,1% ISE NAT. 30 Istanbul 131.531,23 -1641,85 -1,2% +37,7% OMXC-20 Kopenhagen 1.042,17 +0,87 +0,1% +17,9% PSI 20 Lissabon 5.451,91 -15,63 -0,3% +16,2% IBEX-35 Madrid 10.161,40 -61,30 -0,6% +8,7% FTSE-MIB Mailand 22.379,16 +32,31 +0,1% +16,4% RTS Moskau 1.129,77 -4,68 -0,4% -2,0% OBX Oslo 726,08 -1,45 -0,2% +17,5% PX-GLOB Prag 1.376,63 -11,24 -0,8% +14,9% OMXS-30 Stockholm 1.661,54 -5,96 -0,4% +9,5% WIG-20 Warschau 2.473,42 +7,91 +0,3% +27,0% ATX Wien 3.389,62 +6,47 +0,2% +29,5% SMI Zuerich 9.248,49 +11,36 +0,1% +12,5% DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:39 Fr, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1754 -0,10% 1,1766 1,1787 +11,8% EUR/JPY 133,65 -0,13% 133,82 133,71 +8,7% EUR/CHF 1,1595 +0,16% 1,1577 1,1583 +8,3% EUR/GBP 0,8910 -0,01% 0,8911 1,1189 +4,5% USD/JPY 113,70 -0,03% 113,74 113,44 -2,7% GBP/USD 1,3193 -0,09% 1,3205 1,3190 +6,9% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,89 51,84 +0,1% 0,05 -9,1% Brent/ICE 57,48 57,75 -0,5% -0,27 -2,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.276,18 1.280,40 -0,3% -4,22 +10,8% Silber (Spot) 16,93 17,05 -0,7% -0,11 +6,3% Platin (Spot) 920,15 923,65 -0,4% -3,50 +1,8% Kupfer-Future 3,18 3,17 +0,4% +0,01 +25,9% ===
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October 23, 2017 11:57 ET (15:57 GMT)
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