Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BÖRSE - Der Betriebsrat der Deutschen Börse fordert eine rasche Entscheidung über die Zukunft von Vorstandschef Carsten Kengeter. Nachdem das Amtsgericht Frankfurt einen Vergleich zur Beilegung des Ermittlungsverfahrens gegen Kengeter abgelehnt hat, gebe es in der Belegschaft große Sorgen, dass der Konzern weiter gelähmt bleibe, heißt es in einem Rundschreiben des Betriebsrats. "Unabdingbar ist aus Sicht der Belegschaft und des Betriebsrates, dass schnell eine Entscheidung getroffen wird, um uns wieder auf unser operatives Geschäft zu konzentrieren und weiteren Schaden vom Unternehmen abhalten zu können." (Handelsblatt S. 34/FAZ S. 15)
THYSSENKRUPP - Mitten in der Debatte um die Fusion der Stahlsparte von Thyssenkrupp mit Tata Steel fordern die Nachfahren des Krupp-Gründers Mitsprache. Diana Friz sowie Eckbert und Friedrich von Bohlen und Halbach wollen einen Platz in der mächtigen Krupp-Stiftung, dem größten Einzelaktionär von Thyssenkrupp. (Handelsblatt S. 1)
DEUTSCHE BANK - Die Privatkundensparte der Deutschen Bank beteiligt sich erstmals an einem Finanztechnologieunternehmen. "Wir beteiligen uns für etwas weniger als 1 Million Euro mit knapp 25 Prozent an Dwins. Das ist die erste Investition unseres Digi-Venture-Fonds", sagte der Digitalstrategiechef der Privatkundensparte, Markus Pertlwieser. Der Fonds, mit dem die Sparte in strategisch interessante Finanztechnologie-Unternehmen investiert, ist aktuell mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag ausgestattet. (Handelsblatt S. 35)
SIEMENS - Die globalen Koordinatoren des geplanten Börsengangs der Medizintechnik von Siemens stehen fest, noch immer aber nicht der Börsenplatz. Der Mischkonzern aus München hat für das Initial Public Offering (IPO) von Healthineers, wie die Sparte getauft wurde, die Investmentbanken Deutsche Bank, Goldman Sachs und J.P. Morgan mandatiert, wie in Frankfurter Finanzkreisen bestätigt wird. Noch nicht entschieden ist aber, ob die Mainmetropole oder New York als Marktplatz den Zuschlag erhält. Das erste Halbjahr 2018 gilt als Zeitfenster für den Börsengang. Die Bewertung der profitablen Medizintechnik, an der Siemens die Mehrheit behalten will, wird auf 30 bis 40 Milliarden Euro taxiert. (Börsen-Zeitung S. 9)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank wehrt sich gegen Vorwürfe, ihre beiden größten Aktionären - aus China und Katar - hätten sich verbotenerweise abgesprochen, noch dazu im Bündnis mit Aufsichtsratschef Paul Achleitner. Das Geldhaus weist entsprechende Vorwürfe von anderen Aktionären als "umfangreiche Verschwörungstheorie" zurück, wie aus der nun eingereichten Erwiderung gegen eine Klage vor dem Landgericht Frankfurt hervorgeht. Man habe keinerlei Anhaltspunkte für ein "Acting in Concert", heißt es in dem fast hundert Seiten langen Schriftsatz, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Sowohl die katarischen Aktionäre als auch der chinesische Mischkonzern HNA, der seit dem Frühjahr mit 9,9 Prozent an der Bank beteiligt ist, hätten sich im Einklang mit den aktien- und kapitalmarktrechtlichen Vorschriften beteiligt, ohne dass es zu irgendwelchen Nebengeschäften gekommen sei. Auch hätten die Kataris "zu keiner Zeit Einfluss auf die Strategie oder bestimmte Geschäfte" genommen, gibt sich die Bank überzeugt. (SZ S.
BAHN - Verkehrsexperten fordern, das Eisenbahnnetz weitgehend zu elektrifizieren. Das kostet zwar 11,5 Milliarden Euro, heißt es in einer Analyse des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), die dem Handelsblatt vorliegt. Die Elektrifizierung leiste aber einen großen Beitrag zum Klimaschutz und spare der Eisenbahn Kosten in Millionenhöhe. (Handelsblatt S. 21)
DAIMLER - Michael Brecht, Gesamtbetriebsratschef des Stuttgarter Autobauers Daimler, will die Mitarbeiter vor dem Betriebsübergang, der für die meisten Beschäftigten in den kommenden Jahren ansteht, beruhigen. "Niemand verliert dadurch Geld oder sonstige Errungenschaften, die sich aus den Arbeitsverträgen, Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträgen ergeben", sagte Brecht. "Im Gegenteil: Für diejenigen, die dem Betriebsübergang nicht widersprechen, gilt das Zukunftssicherungspaket, das unter anderem eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2029 vorsieht." Die geplante Aufspaltung des Daimler-Konzerns führt dazu, dass die meisten Beschäftigten einen neuen Arbeitgeber erhalten. "Der Arbeitgeber ist nach dem Betriebsübergang automatisch die Sparte, der ein Beschäftigter zugeordnet wird. Ansonsten ändert sich aber nichts", erläuterte Brecht. (Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung)
LUFTHANSA - Lufthansa muss wegen der Übernahme von Air Berlin voraussichtlich Strecken abgeben, um den geplanten Zusammenschluss von der EU-Kommission genehmigt zu bekommen. Darauf hat EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hingewiesen. Sie könne die endgültige Entscheidung der Kommission nicht vorwegnehmen, zumal Lufthansa die geplante Fusion noch nicht in Brüssel angemeldet habe, sagte die dänische Politikerin. "Aber Lufthansa ist ein treuer Kunde von uns, wir hatten schon öfter ihre Übernahmen von Konkurrenten zu prüfen. Deshalb kennen wir den Markt ziemlich gut." (FAZ S. 17 und 22)
HSH NORDBANK - Mehrere Finanzinvestoren haben Interesse an der dauerkriselnden HSH Nordbank signalisiert. Bis Ende der Woche müssen sie ihre Gebote abgeben. Finanzkreisen zufolge erwägen Cerberus und JC Flowers, Apollo, Lone Star und ein bisher unbekannter Investor aus Großbritannien ein Angebot. Offiziell wollte sich keiner dazu äußern. (Handelsblatt S. 32)
VINCI - Der französische Infrastrukturkonzern Vinci will in Deutschland wachsen - nicht zuletzt dank des Milliardengeschäfts mit der Autobahnmaut. "Bisher halten wir zehn Prozent am deutschen Lkw-Mautsystem Toll Collect. Wir wollen diesen Anteil auf 25 Prozent oder etwas mehr aufstocken", sagte Vinci-Chef Xavier Huillard. Er machte deutlich, dass Vinci Anteile von Daimler übernehmen will. "Ich glaube, die stellen sich ein paar Fragen", sagte Huillard - und bestätigte damit kaum verhohlen den bevorstehenden Ausstieg von Daimler bei Toll Collect. Dem Stuttgarter Autohersteller wird nachgesagt, dass er das Konsortium mit der Deutschen Telekom und der Vinci-Tochter Cofiroute verlassen wird, wenn im Sommer 2018 der gegenwärtige Betreibervertrag mit dem Bund ausläuft. "Wir jedenfalls bewerben uns um die Neuausschreibung", sagte Huillard im Gespräch mit deutschen Medien am Vinci-Sitz im Pariser Vorort Rueil-Malmaison. (SZ S. 19)
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October 25, 2017 00:26 ET (04:26 GMT)
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