Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Sondierungsgespräche geraten über Europa in Zeitverzug
Die Sondierungsgespräche zwischen Union, Grünen und FDP zur Bildung einer Jamaika-Koalition sind wegen erheblicher Differenzen beim Thema Europa ins Stottern geraten. Alle drei Seiten konnten sich am Donnerstag in Berlin unter anderem nicht im Detail über den künftigen Umgang mit der Türkei und die Finanzierung der EU einigen. Ein Papier zum Themenblock Europa war bereits am Dienstagabend in einer Sondierungsrunde erstellt worden. Am Mittwoch wurde es redaktionell überarbeitet und den Sondierern am Donnerstag zur Überprüfung vorgelegt.
IG Metall fordert 6 Prozent mehr Entgelt
Die IG Metall fordert für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in der Tarifrund 2018 eine Erhöhung der Entgelte von 6 Prozent für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem will die IG Metall einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten durchsetzen. Das beschloss der Vorstand der Gewerkschaft am Donnerstag in Frankfurt.
Draghi: Reichlich geldpolitische Akkommodation erforderlich
Die Europäischen Zentralbank (EZB) hält nach den Worten ihres Präsidenten Mario Draghi trotz der Verringerung ihrer Anleihekäufe ab 2018 eine reichliche geldpolitische Stützung für erforderlich. In seiner Pressekonferenz zur Erläuterung der geldpolitischen Beschlüsse sagte Draghi: "Es ist weiterhin eine reichliche geldpolitische Akkommodation erforderlich, damit sich ein grundlegender Inflationsdruck aufbauen und die Gesamtinflation mittelfristig stützen kann." Zwar habe die Konjunkturerholung an Schwung gewonnen, doch sei der grundlegende Inflationsdruck weiterhin schwach.
EZB könnte bei Anleihe-Reinvestitionen Länderschlüssel aufheben
Die Europäische Zentralbank hält sich die Option offen, nach dem Ende der Vergrößerung ihrer Bilanz Anleihebestände eines Landes zugunsten von Beständen eines anderen Landes umzuschichten. In einer Pressemitteilung schreibt die EZB: "In der Periode der Nettoankäufe werden die Erträge aus fällig gewordenen öffentlichen Anleihen in dem Land investiert, das die fällige Anleihe ausgegeben hat." Das lässt die Möglichkeit offen, nach dem Ende dieser Nettoankäufe, wenn die Bilanz nur noch stabil gehalten werden soll, Fälligkeiten in Papiere anderer Länder zu investieren.
EZB will konkrete Zahlen zu Reinvestitionen nennen
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach EZB-Angaben konkrete Zahlen zur Reinvestition von Mitteln aus fällig gewordenen Anleihen nennen. EZB-Vizepräsident Vitor Constancio verwies in der Pressekonferenz zur Erläuterung der jüngsten Beschlüsse auf eine Pressemitteilung, die um 15.30 Uhr veröffentlicht werden soll. Die EZB werde konkrete Reinvestitionszahlen für die nächsten Monate nennen, es gehe um mehrere Milliarden Euro pro Monat. Präsident Mario Draghi sprach von "massiven Reinvestitionen".
EZB kauft bis September 2018 monatlich Anleihen für 30 Mrd Euro
Die Zentralbanken des Eurosystems werden ihre Anleihekäufe ab 2018 mit einem deutlich verringerten Volumen fortführen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) sinkt das monatliche Nettoankaufvolumen auf 30 (bisher: 60) Milliarden Euro. Die Ankäufe sollen in dieser Form bis September 2018 fortgeführt werden - auf jeden Fall aber, "bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht", wie es im geldpolitischen Statement des EZB-Rats heißt.
Puigdemont erteilt Forderungen nach vorgezogener Neuwahl in Katalonien Absage
Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont hat Forderungen aus den eigenen Reihen nach einer vorgezogenen Wahl des Regionalparlaments eine Absage erteilt. Er habe über diese Möglichkeit nachgedacht, sich dann aber dagegen entschieden, sagte Puigdemont am Donnerstag in Barcelona. Die spanische Zentralregierung will am Freitag ihrerseits vom Senat die Ausrufung von Neuwahlen in Katalonien absegnen lassen.
Madrid warnt katalanische Beamte vor "Widerstand"
Madrid hat katalanische Beamte für den Fall der geplanten Entmachtung der Regionalregierung zur Zusammenarbeit aufgerufen. Von den katalanischen Beamten könnte "Widerstand" kommen, räumte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Donnerstag im Radiosender Cadena Ser ein. Das Recht müsse aber eingehalten werden - ansonsten würde letztlich die katalanische Gesellschaft unter den Folgen zu leiden haben. Im Streit um Kataloniens Unabhängigkeitsbestrebungen wird der spanische Senat am Freitag über eine Entmachtung der Regionalregierung entscheiden.
Yellen angeblich aus dem Rennen um Fed-Spitze - Magazin
Fed-Chefin Janet Yellen ist einem Pressebericht zufolge nicht mehr im Rennen um den Chefposten bei der US-Notenbank. Die Entscheidung dürfte damit zwischen Fed-Gouverneur Jerome Powell und dem Stanford-Ökonomen John Taylor fallen, berichtet das US-Magazin Politico unter Berufung auf eine Person, die "regelmäßig" mit US-Präsident Donald Trump spricht. In dem gleichen Bericht wird auch eine "nahe am Prozess" befindliche Person zitiert, derzufolge Trump seine Meinung bei diesem Thema fast täglich ändert.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen spürbar
In den USA sind in der Woche zum 21. Oktober spürbar mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 10.000 auf 233.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 235.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert leicht nach oben revidiert, auf 223.000 von ursprünglich 222.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt fiel gegenüber der Vorwoche um 9.000 auf 239.500.
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October 26, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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