Düsseldorf (ots) - Der Menschenrechtler Peter Steudtner ist frei. Das ist die gute Nachricht. Endlich. Die betrübliche ist: Seine Entlassung aus willkürlicher türkischer Untersuchungshaft sagt noch nichts aus über das weitere Schicksal der anderen aus politischen Gründen inhaftierten Deutschen wie der Übersetzerin Mesale Tolu und des Journalisten Deniz Yücel. Um diplomatische Bemühungen nicht zu gefährden, schweigt das Kanzleramt jetzt - während Noch-SPD-Außenminister Sigmar Gabriel die verdienstvolle Vermittlung des wenig zimperlichen Altkanzlers Gerhard Schröder beim autokratischen Präsidenten Erdogan öffentlichkeitswirksam zum Besten gibt. Das ist heikel. Denn wenn Erdogan eins nicht verkraften kann, ist das Gesichtsverlust. Offenbar hat ihm aber auch das deutsche Nein zur Erweiterung der Zollunion der EU und der Türkei zu denken gegeben. Das ist anscheinend ohnehin eines der wirkungsvollsten Druckmittel, beim Geld kann der Ärger über Deutschland dann schon mal aufhören. Dazu kommt die Lehre, dass für die Lösung von Konflikten eben eins nie fehlen darf: reden.
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