Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Nowotny: EZB muss Zahlungsausfall von Euro-Ländern verhindern
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny in der Pflicht, den Zahlungsausfall von Euro-Ländern zu verhindern. Das sollte seiner Meinung nach bei der Diskussion über den regulatorischen Status von Staatsanleihen bedacht werden. Bei einem Vortrag in Frankfurt sagte Nowotny: "Diese Argumentation mit den Risiken eines Ausfalls staatlicher Schuldner sind zwar aus theoretischer Perspektive interessant, sie werden aber meiner Meinung nach, gemessen an der tatsächlichen Relevanz dieses Thema für den Euroraum, übertrieben." Er fügte hinzu: "Ich denke, die EZB hat die Macht, das zu verhindern und sie sollte diese Macht auch nutzen."
Spanischer Senat stimmt für Entmachtung von Kataloniens Regierung
Im Konflikt um die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien hat der spanische Senat für die Entmachtung der Regionalregierung in Barcelona gestimmt. Das Oberhaus des Parlaments in Madrid votierte am Freitag mit großer Mehrheit dafür, Katalonien unter Zwangsverwaltung der Zentralregierung zu stellen. Zuvor hatte das katalanische Regionalparlament Katalonien für unabhängig erklärt.
Tusk: Unabhängigkeitserklärung Kataloniens ändert für EU nichts
Die Europäische Union erkennt die Unabhängigkeitserklärung Kataloniens nicht an. "Für die EU ändert sich nichts", schrieb EU-Ratspräsident Donald Tusk am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Spanien bleibt unser einziger Gesprächspartner." Tusk rief die Regierung in Madrid gleichzeitig auf, vom Einsatz von Gewalt abzusehen. "Ich hoffe, die spanische Regierung bevorzugt die Stärke des Arguments, nicht das Argument der Stärke."
US-Wirtschaft wächst trotz Hurrikans solide
Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal 2017 trotz zweier Hurrikans solide gewachsen. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und September auf das Jahr hochgerechnet um 3,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens nur mit einem Anstieg von 2,7 Prozent gerechnet.
Stimmung der US-Verbraucher nicht ganz so gut wie gedacht
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober etwas weniger als erwartet aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage am Monatsende zwar auf 100,7. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten aber einen Stand von 100,8 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag der Wert noch bei 101,1, Ende des Vormonats bei 95,1 Punkten.
Russische Zentralbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte
Die russische Zentralbank hat ihre Geldpolitik wie erwartet gelockert. Der Leitzins wurde um 25 Basispunkte auf 8,25 Prozent gesenkt. Ökonomen hatten mit dem Schritt gerechnet. Die Notenbank verwies darauf, dass die Inflation sich bei 4 Prozent stabil halte.
Ignazio Visco bleibt an der Spitze von Italiens Notenbank
Die italienische Regierung hat den amtierenden Chef der Notenbank, Ignazio Visco, für ein zweites sechsjähriges Mandat im Amt bestätigt. Ministerpräsident Paolo Gentiloni hatte dies dem Präsidenten des Landes, Sergio Mattarella, vorgeschlagen. Kurz darauf bestätigte Mattarella die Ernennung des 67-jährigen Neapolitaners.
Britische Regierung macht Nordkorea für "WannaCry"-Cyberattacke verantwortlich
Die britische Regierung hat Nordkorea für die Infizierung von hunderttausenden Computern weltweit mit der Schadsoftware "WannaCry" verantwortlich gemacht. London sei sich dabei "so sicher wie möglich", sagte Sicherheitsminister Ben Wallace am Freitag in der BBC. Nordkorea hatte die Vorwürfe, die bereits zuvor von IT-Experten erhoben worden waren, als "lächerlich" zurückgewiesen.
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October 27, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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