Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesrechnungshof empfiehlt Union, FDP und Grünen, die Steuervergünstigung für Dieselkraftstoff abzuschaffen. Damit sollen die geplanten Steuersenkungen nachhaltig gegenfinanziert werden, wie aus einem Sonderbericht der unabhängigen Behörde an die künftige Bundesregierung hervorgeht.
"Hohes Konsolidierungspotenzial weisen die Subventionen bei der Energiebesteuerung auf. Auch der vergleichsweise niedrige Steuersatz beim Dieselkraftstoff sollte kritisch hinterfragt werden", heißt es in dem Papier. Laut Rechnungshof kostet der niedrigere Steuersatz für Diesel an den Zapfsäulen den Staat jährlich knapp 10 Milliarden Euro. Die höheren Steuersätze für Selbstzünder bei der KfZ-Steuer haben die Beamten nicht gegengerechnet.
Sie stellen den Nutzen des um 18 Prozent niedrigen Steuersatzes für Diesel im Vergleich zu Benzin offen in Frage: "Ökologische Gründe für die günstigere Besteuerung von Diesel sind nicht erkennbar."
Wegen des Abgasskandals und drohender Fahrverbote verkaufen die Autokonzerne deutlich weniger Diesel. Die Autokäufer sind verunsichert. Die Preise für gebrauchte Dieselwagen gingen deutlich nach unten. Die Autobranche beklagt ein Schlechtreden der Technologie. Eine Streichung des Steuerprivilegs dürfte den Diesel noch unattraktiver machen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 01, 2017 13:10 ET (17:10 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.