Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa sind mehrheitlich im Plus in den November gestartet. Und nun beginnt die saisonal stärkste Zeit an den Börsen. Einige Marktteilnehmer gehen fest von einer Jahresendrally aus. Diese könnte am deutschen Aktienmarkt bereits begonnen haben, dort hat der DAX bereits den vierten Tag in Folge auf einem Rekordhoch notiert. Aber auch der MDAX wurde auf Allzeithoch gehandelt. Der Euro-Stoxx-50, der jüngst aus seinem seit 17 Jahren bestehenden Abwärtstrend nach oben ausgebrochen war, notierte auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Er schloss 0,6 Prozent höher bei 3.697 Zählern. Der DAX gewann 1,8 Prozent auf 13.466 Punkte und nahm nach dem Feiertag den Spitzenplatz in Europa ein. Die Liquiditätsflut der Notenbanken sucht weiter nach Anlagemöglichkeiten, die Berichtssaison lässt sich gut an und zahlreiche Hochstufungen stützten.
Warten auf die US-Notenbank
Im Blick stand am Abend die Zinsentscheidung der US-Notenbank. Fed-Chefin Janet Yellen dürfte die Tür für eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr offenhalten, obwohl die Inflation in den USA, wie Yellen bei der IWF-Jahrestagung gesagt hatte, zuletzt weiter überraschend niedrig gewesen sei. Die Währungshüter beobachteten die Inflationsentwicklung deshalb sehr genau. Ein robustes US-Wachstum, ein starker Arbeitsmarkt und eine gesunde Weltwirtschaft sollten die Inflation mit der Zeit aber nach oben treiben.
Die Börse in London gehörte am Mittwoch zu den Nachzüglern, so schloss der FTSE-100-Index knapp im Minus. Im Handel wurde darauf verwiesen, dass sich Anleger im Vorfeld der Sitzung der Bank of England (BoE) zurückhielten. Am Donnerstag dürfte die Notenbank das erste Mal seit zehn Jahren die Zinsen anheben. An der Börse sei die Anhebung um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent eingepreist.
Infineon und Automobilwerte gesucht
Nach einer Kurszielanhebung der UBS-Analysten ging es für die Aktie von Infineon um 4,2 Prozent nach oben. Sie begründeten dies mit den guten Ertragsaussichten in der Automobil- und Industriebranche, die sich aus den jüngsten Quartalsberichten und Ausblicken von Halbleiterherstellern hätten herauslesen lassen.
VW scheint momentan die Last des Dieselskandals abzuschütteln, innerhalb von nur drei Handelstagen schoss die Aktie um 12 Prozent nach oben. Nach guten Quartalszahlen in der Vorwoche läuft es in den USA rund, wie die dortigen Absatzzahlen belegten. VW stiegen um 4,8 Prozent, die Titel des Großaktionärs Porsche um 3,9 Prozent. Aber auch die anderen Automobilwerte standen kaum nach, so legten Daimler 2,4 zu, der Sektorindex kletterte immerhin um 2,2 Prozent.
Die Aktie des britischen Einzelhändlers Next fiel um 9,1 Prozent zurück. Die Umsätze im Onlinegeschäft konnte das Bekleidungsunternehmen zwar um 13,2 Prozent steigern, im Einzelhandel summierte sich das Minus allerdings auf 7,7 Prozent. Das Geschäft im Oktober sei schleppend verlaufen. Nun stehe das wichtige Weihnachtsgeschäft vor der Tür, hieß es. Investoren wurden vorsichtiger gegenüber den britischen Einzelhändlern, so verloren Marks & Spencer 4,4 Prozent, Tesco 1,6 und Sainsbury 2,5 Prozent.
Enttäuschende Quartalszahlen setzten Standard Chartered unter Druck. Der Kurs der britischen Bank fiel um 6 Prozent. Während die Einnahmen unter den Erwartungen blieben, lagen die Kosten darüber. Zudem schmälerte der Rückgang der Kernkapitalquote laut Marktteilnehmern die Dividendenaussichten.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.697,40 +23,45 +0,6% +12,4% Stoxx-50 3.242,67 +17,89 +0,6% +7,7% Stoxx-600 396,77 +1,55 +0,4% +9,8% XETRA-DAX 13.465,51 +235,94 +1,8% +17,3% FTSE-100 London 7.487,96 -5,12 -0,1% +4,8% CAC-40 Paris 5.514,29 +11,01 +0,2% +13,4% AEX Amsterdam 554,49 +1,12 +0,2% +14,8% ATHEX-20 Athen 2.016,06 +23,83 +1,2% +15,8% BEL-20 Brüssel 4.116,50 +20,13 +0,5% +14,2% BUX Budapest Feiertag OMXH-25 Helsinki 4.051,14 +24,15 +0,6% +10,1% ISE NAT. 30 Istanbul 138.996,07 +3947,53 +2,9% +45,6% OMXC-20 Kopenhagen 1.051,83 +1,37 +0,1% +19,0% PSI 20 Lissabon 5.475,67 -37,05 -0,7% +16,2% IBEX-35 Madrid 10.506,70 -16,80 -0,2% +12,4% FTSE-MIB Mailand 22.991,99 +198,30 +0,9% +19,5% RTS Moskau 1.126,43 +13,02 +1,2% -2,3% OBX Oslo 748,32 +8,39 +1,1% +21,1% PX-GLOB Prag 1.434,57 +2,02 +0,1% +19,7% OMXS-30 Stockholm 1.672,03 +0,40 +0,0% +10,2% WIG-20 Warschau Feiertag ATX Wien Feiertag SMI Zürich 9.267,82 +25,64 +0,3% +12,8% DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.00 Uhr Di, 21.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,1624 -0,12% 1,1638 1,1651 +10,5% EUR/JPY 132,45 -0,05% 132,52 132,45 +7,7% EUR/CHF 1,1640 +0,16% 1,1622 1,1621 +8,7% EUR/GBP 0,8765 +0,02% 0,8763 1,1402 +2,8% USD/JPY 113,95 +0,06% 113,88 113,68 -2,5% GBP/USD 1,3262 -0,12% 1,3279 1,3285 +7,5% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,37 54,38 -0,0% -0,01 -4,7% Brent/ICE 60,71 60,94 -0,4% -0,23 +3,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.276,82 1.270,56 +0,5% +6,27 +10,9% Silber (Spot) 17,15 16,71 +2,7% +0,44 +7,7% Platin (Spot) 934,55 920,00 +1,6% +14,55 +3,4% Kupfer-Future 3,14 3,10 +1,2% +0,04 +24,3% ===
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November 01, 2017 13:25 ET (17:25 GMT)
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