Mainz (ots) - Der Kreml hat nichts mit den Meinungsmanipulationen bei der US-Wahl im vergangenen Jahr zu tun. Und die Erde ist eine Scheibe. Wenn Moskaus Politiker mit unschuldigem Augenaufschlag beteuern, es gebe keine staatliche Einflussnahme auf die Inhalte von Facebook, Twitter und Co., dann muss man schon sehr naiv sein, das zu glauben. Russland hat sich die sozialen Netzwerke geschickt zunutze gemacht, um Meinungsbildungsprozesse im Ausland in seinem Interesse zu lenken. Naiv wäre aber auch derjenige, der glaubte, die USA würden nicht ebenso agieren. Dass die Vertreter von Facebook, Google und Twitter im US-Senat jetzt regelrecht kleinlaut aufgetreten sind, dürfte Gründe haben. Denn die Zeichen stehen in den USA eher auf mehr Regulierung. Facebook hat sehr lange gebraucht, sich öffentlich dazu zu bekennen, von sogenannten Troll-Armeen - staatlich gelenkten Manipulateuren in Russland - missbraucht worden zu sein. Man kann nur hoffen, dass beim Zuckerberg-Konzern ein Umdenken eingesetzt hat. Bislang sah sich das Unternehmen als neutralen Vermittler von Inhalten. Doch mit konzertierter, möglicherweise staatlich gelenkter Beeinflussung, von Menschenhand oder virtuellen Robotern ("Bots"), können Facebook oder Twitter zur politischen Waffe umfunktioniert werden. Die Unternehmen müssen deshalb unbedingt für mehr Transparenz sorgen, offenlegen, wer Anzeigen finanziert, und sich stärker zu ihrer Verantwortung bekennen. Auch wenn die Wirkung umstritten ist: Was 2016 in den USA passiert ist, war nichts anderes als ein Anschlag auf die Demokratie.
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