Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Die FDP setzt ihre verbalen Angriffe auf die Grünen fort. Nachdem Parteichef Christian Lindner am Mittwoch mit einem geharnischten Interview in der Bild-Zeitung für Wirbel in Berlin gesorgt hatte, legte nun sein Stellvertreter Wolfgang Kubicki nach. "Sie fordern von den Freien Demokraten Demutsgesten, teilen aus wie wild und sind beleidigt, wenn ihre Positionen sachlich infrage gestellt werden", monierte Kubicki in der ARD. "In diesem Klima kann nichts gedeihen."
Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner ließ die Attacke nicht lange auf sich sitzen. "Kubicki ist seit Tagen nicht hier, aktuell könnte er bei Gesellschaftspolitik größere Übereinstimmung zwischen FDP & Grün erleben", schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Kellners Vorwurf entspricht allerdings nicht den Tatsachen. Kubicki nahm am Mittwoch an den Verhandlungen teil.
Den Verhandlern von Grünen, FDP und Union ist am Donnerstag eine Annäherung in der Landwirtschaftspolitik gelungen, wenn gleich offen blieb, wer für kleinere Ställe und mehr ökologischen Landbau zahlen soll. Große Differenzen bestehen weiter bei der Begrenzung der Zuwanderung, dem Klimaschutz und Kohleausstieg sowie der Zukunft der Autoindustrie.
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November 02, 2017 11:47 ET (15:47 GMT)
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