DARMSTADT (dpa-AFX) - Vor einem Verkauf der Sparte für
rezeptfreie Medikamente drängen die betroffenen deutschen
Arbeitnehmer des Darmstädter Pharmakonzerns Merck KGaA
Die Führung des Pharma- und Spezialchemiekonzerns habe in mehrmaligen Gesprächen bereits grundsätzliche Gesprächsbereitschaft signalisiert. Bei der Suche nach dem besten Käufer geht es den Arbeitnehmervertretern laut Palesch vor allem um Beschäftigungszusagen, Tarifbindung und die Standortsicherung.
Merck hatte sein sogenanntes OTC-Geschäft ("Over the Counter") im September zur Disposition gestellt und die Überprüfung verschiedener Optionen angekündigt. Inzwischen deutet alles auf einen Verkauf hin: Unternehmenskreisen zufolge hat der Konzern diese Woche damit begonnen, auf potenzielle Käufer zuzugehen und gewährt diesen Einblick in vertrauliche Geschäfts- und Finanzdaten. Zuvor hatte die "Financial Times" darüber berichtet. Analysten schätzen den Wert der Sparte auf bis zu 4 Milliarden Euro. Mit einer Entscheidung wird bis Anfang 2018 gerechnet.
Am Markt werden als potenzielle Käufer Pharmagrößen wie Bayer
Mit Mercks Suche nach Käufern kommt erneut Bewegung in den Markt
für die Selbstmedikation. Anfang des Jahres hatte der Sanofi-Konzern
in einem Tauschgeschäft den Bereich mit rezeptfreien Arzneien von
Boehriger Ingelheim übernommen. Nun bieten gleich zwei Konzerne ihre
Selbstmedikation an: Auch der US-Konzern Pfizer
Von einem möglichen Verkauf der Merck-Sparte wären weltweit 3800 Mitarbeiter betroffen, in Deutschland beschäftigt Consumer Health etwa 280 Menschen. Zum Produktangebot gehören unter anderem Nasensprays ("Nasivin") und Vitaminpräparate ("Femibion", "Seven Seas"). Im vergangenen Jahr erzielte die Sparte einen Umsatz von 860 Millionen Euro./tav/nas/jha/
ISIN DE0006599905
AXC0090 2017-11-03/11:20