Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Frankreichs Wunsch nach einem größeren Einfluss beim europäischen Flugzeugbauer Airbus stößt in Berlin auf taube Ohren. Regierungssprecher Steffen Seibert verwies am Freitag auf die "funktionierenden" Regelungen zur Besetzung des Aufsichtsrates. "Wir sehen keinen Anlass, auf Änderungen hinzuwirken", sagte Seibert in Berlin.
Die französische Politik versucht derzeit hinter den Kulissen, Einfluss auf Airbus zurückzugewinnen. Vor vier Jahren hatten sich die Regierungen in Berlin und Paris dazu entschlossen, den Einfluss der Politik auf das Unternehmen zurückzufahren. Beide Länder verzichteten auf ihre Aufsichtsratsposten. Frankreich dringt nun aber auf eine Umkehr und will wieder staatliche Vertreter in das Kontrollgremium entsenden. Beide Länder halten je knapp über 10 Prozent des Kapitals am Luftfahrtkonzern.
Gefragt nach dem Vertrauen der Bundesregierung in Airbus-Chef Tom Enders, der schwer an einem Korruptionsskandal laboriert, wollte sich Seibert nicht direkt äußern. Enders habe einen Vertrag bis 2019. Eine Personaldebatte stehe derzeit "nicht auf der Tagesordnung".
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November 03, 2017 07:22 ET (11:22 GMT)
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