OMAHA (dpa-AFX) - Naturkatastrophen haben Berkshire Hathaway
Schuld an dem starken Rückgang war ein operatives Minus von 1,4 Milliarden Dollar im Versicherungsgeschäft. Die Wirbelstürme Harvey, Irma und Maria und das verheerende Erdbeben in Mexiko hinterließen tiefe Spuren. Die Sparte, zu der etwa der Rückversicherer Gen Re und der Autoversicherer Geico gehören, hatte im Vorjahreszeitraum noch 272 Millionen Dollar zum Gewinn beigesteuert.
Trotz des durchwachsenen Quartals schwellen die Barreserven von Berkshire Hathaway immer weiter an. Im Berichtszeitraum hatte Buffetts Gesellschaft erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Damit steht Buffett enorm viel Geld für Übernahmen zur Verfügung. Das erhöht allerdings auch den Druck auf die 87-jährige Investorenlegende, weitere Deals einzufädeln.
Zuletzt hatte Buffett lediglich durch kleinere Transaktionen Schlagzeilen gemacht. Im vergangenen Monat kündigte Berkshire Hathaway den Einstieg bei der Raststättenkette Flying J an, wo Buffetts Anteil bis im Jahr 2023 auf 80 Prozent steigen soll. Zuvor war der Versuch gescheitert, für neun Milliarden Dollar einen texanischen Stromversorger zu übernehmen.
Da Berkshire Hathaway keine Dividende zahlt und nur selten eigene Aktien zurückkauft, sind die hohen Cash-Vorräte eine Bürde. Buffett selbst bevorzugt einen viel geringeren Liquiditätspuffer. Unter Analysten wird deshalb schon lange auf das nächste große Ding des wegen seines Gespürs für Finanzgeschäfte "das Orakel von Omaha" genannten Börsen-Gurus spekuliert.
Die Anteilsscheine von Berkshire Hathaway sind schon lange mit großem Abstand die teuersten Aktien der Welt. Für die begehrten "Class A"-Papiere, von denen Buffett selbst knapp 37 Prozent hält, müssen Anleger aktuell mehr als 280 000 Dollar ausgeben. Im Oktober waren sie auf ein Rekordhoch von knapp 286 000 Dollar gestiegen. Bereits seit Mitte der 90er-Jahre werden sie im fünfstelligen Bereich gehandelt.
Es gibt allerdings auch günstigere "Class B"-Aktien, die jedoch
auch deutlich geringere Stimmrechte haben. Sie kosteten zuletzt rund
187 Dollar und damit rund 3 Dollar unter ihrem Rekordhoch von 190
Dollar vom Oktober. Auch beim Börsenwert spielt Berkshire Hathaway
mit mehr 460 Milliarden Dollar in der Königsklasse. Eine höhere
Marktkapitalisierung haben derzeit nur wenige Technologiekonzerne
wie Apple
Zu Berkshire Hathaway gehören an die 90 Firmen - von
Versicherern, Einzelhandelsgrößen und Autohäusern bis hin zu
Zeitungen und einer Frachteisenbahn. Zudem hält Buffetts Konglomerat
große Aktienanteile an diversen börsennotierten Konzernen wie Apple
ISIN US0378331005 US0846707026 US1912161007
AXC0022 2017-11-05/17:59