Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag wenig bewegt in die neue Woche gestartet. Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 13.469 Punkte. Spannend wird es erst wieder ab Dienstag, wenn die Berichtssaison in die heiße Phase geht. Fast die Hälfte der DAX-Unternehmen legt in den kommenden Tagen ihre Zahlen vor, daneben gibt es eine Zahlenflut aus Europa und auch aus der zweiten Reihe aus Deutschland. Die Zahlen dürften kein "Partycrasher" werden und das Fest an den Börsen dürfte weitergehen, sind die meisten Börsianer optimistisch gestimmt.
Aus für Fusion T-Mobile US und Sprint
Für die T-Aktie ging es 2,6 Prozent nach unten. Auslöser für den Kursrutsch war, dass aus der Mobilfunkfusion von T-Mobile US und Sprint in den USA wohl nichts wird. Die Deutsche Telekom und der japanische Mischkonzern Softbank haben Verhandlungen über eine Fusion ihrer Mobilfunktöchter beendet, weil sie sich nicht auf Rahmenbedingungen einigen konnten. An der Börse kam das nicht gut an, zumal die Telekom-Aktie mit der Spekulation auf ein Zustandekommen in den vergangenen Wochen immer wieder Auftrieb erhalten hatte.
Nun könne das originäre europäische Telekom-Geschäft wieder verstärkt in den Fokus rücken und außerdem müsse davon ausgegangen werden, dass sich Sprint am US-Markt einen anderen Fusionspartner suche, und damit der Wettbewerb für T-Mobile US weiter anziehe, hieß es im Handel. Die Analysten von Berenberg haben das Kursziel für die T-Aktie umgehend gesenkt und Kepler die Aktie sogar auf "Hold" von "Buy" gesenkt. Die Deutsche Bank rät derweil, eine Kursschwäche nach Scheitern der Fusion zum Kauf der Telekom-Aktie zu nutzen.
Aktien aus dem Chipsektor waren mit M&A-Fantasie gefragt. Broadcom bietet 130 Milliarden Dollar für den Rivalen Qualcomm. Es wäre eine der größten Übernahmen im Technologie-Sektor aller Zeiten. Spekulationen um ein mögliches Gebot kamen bereits am Freitag auf. Infineon legten um 0,6 Prozent zu und Dialog Semiconductor im TecDAX um 2,5 Prozent.
Schwache Zahlen bei Prosieben erwartet
Prosieben gaben nach dem Rücksetzer in der Vorwoche am Montag um weitere 2,9 Prozent nach und waren DAX-Tagesverlierer. "Der Markt erwartet vergleichsweise schwache Zahlen", sagte ein Händler. Wachstum zeichne sich nicht ab, weder bei den Umsätzen noch beim Gewinn. Der Margenausblick könnte etwas von den geplanten Kostensenkungen profitieren. "Unter Druck geraten sind Prosieben bereits mit den schwachen Zahlen von WPP", hieß es im Handel.
Adidas verloren vor der Bekanntgabe der Zahlen am Donnerstag und aufgrund einer Herunterstufung 2,1 Prozent. QSC schnellten um 7,1 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat im Zuge des Quartalsausweises die Prognose für den freien Cashflow angehoben.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 91,1 (Freitag: 90,1) Millionen Aktien im Wert von rund 3,21 (Freitag: 3,69) Milliarden Euro. Es gab 15 Kursgewinner, 14 -verlierer und 1 unveränderte Aktie.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 13.468,79 -0,07% +17,31% DAX-Future 13.459,00 -0,16% +17,70% XDAX 13.462,45 -0,08% +17,60% MDAX 26.931,15 -0,11% +21,37% TecDAX 2.591,96 +0,57% +43,07% SDAX 12.083,68 -0,25% +26,94% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,16 35 ===
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November 06, 2017 11:51 ET (16:51 GMT)
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