Es gab eine Zeit, da war der US-Dollar noch eine wahre Leitwährung. Gegenüber DM oder Yen war er so stark wie Herkules. Wegen der Wirtschaftspolitik Ronald Reagans - massive staatliche Ausgabenprogramme und Steuersenkungen, die auf Pump finanziert waren - stand der Dollar zur DM am 25. Februar 1985, umgerechnet in Euro, bei 0,5669! Heute steht er bei knapp 1,16. Zwischen Ende 1979 und Anfang 1985 wertete der Dollar 51 Prozent auf und machte so aus Amerika ein Sommerschlussverkauf-ähnliches Exportparadies für z.B. deutsche Autos.
Die Welt produzierte und Amerika konsumierte
Damals hatte der starke Dollar Deutschland aus dem langen Ölkrisen-bedingten Dämmerschlaf wachgeküsst wie der Prinz das Dornröschen. Denn der reißende Export ließ auch die Binnenkonjunktur schließlich aufgehen wie Hefekuchen mit Hilfe von Dr. Oetkers Backpulver.
Die Segnungen der Dollar-Stärke sorgten ebenso für Big in Japan. Im Land der aufgehenden Sonne strahlten die Exportlegenden Toyota, Sony oder Toshiba wie die Flutlichtanlagen in Sportarenen. Damals hing in allen Vorstandsetagen das Konterfei Reagans als Heiligenikone an der Wand.
Nicht zuletzt hatte der starke Dollar den Politikern der Exportländer viel wirtschaftspolitische Drecksarbeit abgenommen. Selbst ohne eigene Anstrengungen konnte ein sagenhafter Wirtschaftsaufschwung nicht verhindert werden.
Auch Amerika ist sich selbst der Nächste oder das Ende der Strong Dollar-Policy
Diese weltwirtschaftsdemütige Dollar-starke Haltung können und wollen sich die Trump-USA nicht mehr leisten. Amerika ist bis über beide Ohren verschuldet. Der Kredithebel ist also weniger wirksam. Uncle Sam kann nicht mehr die weltweiten Regale leerkaufen, sondern muss selbst etwas verkaufen. Man will heraus aus den kolossalen Handelsbilanzdefiziten gegenüber Deutschland, Japan oder China. Amerikanische Zahnpasta, Windeln, Turnschuhe und sogar all der Social Media-Schnick Schnack reichen dazu offensichtlich nicht aus.
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