Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert sind Europas Börsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Angesichts der Flut von Quartalszahlen standen nur die einzelnen Unternehmen im Fokus. Hier kam es aber zu teils deutlichen Kursbewegungen. "Die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen ist extrem", sagte ein Händler mit Verweis auf Aktien wie bei der Lufthansa.
Auch negative Nachrichten bei den Quartalszahlen wurden nicht toleriert und führten zu hohen Kursverlusten. Der DAX legte um 3 Punkte zu auf 13.382 Zähler zu, der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,1 Prozent auf 3.655 Punkte. Der Fall des Euro unter die 1,16er-Marke wurde von den Börsen nicht mehr honoriert.
Höhepunkt der Berichtssaison naht - Drei DAX-Unternehmen mit Zahlen
Mit Heidelbergcement, Vonovia und Eon legten drei DAX-Unternehmen ihre Quartalszahlen vor. Am Donnerstag ist dann der Höhepunkt der Berichtssaison mit allein 9 Unternehmen aus dem DAX.
Tagesfavorit waren Heidelbergcement, die um 6,6 Prozent stiegen. Nach einem schwachen ersten Halbjahr hat der Konzern im dritten Quartal zurück in die Wachstumsspur gefunden. Unterstützt von starken globalen Geschäften stieg der Gewinn um 7 Prozent und der Umsatz um 4 Prozent. Analysten wie von Bernstein oder Davy Research äußerten sich dazu sehr positiv.
Auch Wohnimmobilienkonzern Vonovia blickt optimistischer auf das Gesamtjahr und erhöht die Dividende. Der Gewinn stieg um mehr als das Dreifache. Die Aktien legten um 0,3 Prozent zu. Eon hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 965 Millionen Euro verdient und damit gut 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Eon stiegen um 1,3 Prozent. Auch RWE kletterten um 1,3 Prozent.
Bei Linde ging es um 1 Prozent nach oben. Der Gase-Hersteller teilte die erfolgreiche Übernahme von Praxair mit. Heftige Gewinnmitnahmen machten Händler indes europaweit bei den Airlines aus. So fielen Lufthansa im DAX und Air-France-KLM in Paris um jeweils 3,6 Prozent.
Heftige Kursreaktionen auf Zahlen
Nicht gut sah es auch bei den französischen Banken aus. Nach BNP Paribas enttäuschte nun auch Credit Agricole, deren Aktien 3,2 Prozent verloren. Die Einnahmen stiegen zwar um 22 Prozent auf 4,58 Milliarden Euro, Anleger hatten aber noch mehr erwartet.
Beim französischen Computerspiele-Hersteller Ubisoft wurden Anleger aber positiv überrascht und trieben die Aktie um 9,3 Prozent nach oben. Auch Ahold-Delhaize sprangen nach Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms um 5,1 Prozent nach oben. Der niederländische Einzelhändler will ab 2018 eigene Aktien für 2 Milliarden Euro kaufen.
Verbindungstechnikspezialist Norma im MDAX wuchs im dritten Quartal zwar deutlich. Wie Baader Helvea aber monierte, blieb die Gewinnmarge unter dem Vorjahreswert. Die Aktien fielen um 3,5 Prozent.
Brenntag zogen um 4,3 Prozent dank guter Zahlen an. Auch Symrise überzeugten und stiegen um 4,2 Prozent. Autozulieferer Schaeffler überraschte sogar derart positiv, dass es um 7,4 Prozent höher ging. Umgekehrt enttäuschten Dürr und fielen um 6,6 Prozent.
Bericht zu Internetkasinos lastet auf Wirecard
Wirecard erholten sich auf nur noch 3,1 Prozent Minus, denn vorbörslich waren sie um 16 Prozent eingebrochen. Im Handel wurde auf einen Bericht der Süddeutschen Zeitung verwiesen, wonach etliche deutsche Banken und Zahlungsdienstleister Zahlungen für angeblich illegale Internetkasinos abwickelten. Die Analysten von Warburg Research wiesen indes darauf hin, dass der deutsche Staat Steuern von diesen Kasinos erhebt.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.655,04 -3,73 -0,1% +11,1% Stoxx-50 3.222,93 -0,58 -0,0% +7,1% Stoxx-600 394,45 -0,20 -0,1% +9,1% XETRA-DAX 13.382,42 +3,15 +0,0% +16,6% FTSE-100 London 7.528,36 +15,25 +0,2% +5,4% CAC-40 Paris 5.471,43 -9,21 -0,2% +12,5% AEX Amsterdam 554,77 +0,98 +0,2% +14,8% ATHEX-20 Athen 1.944,51 -20,17 -1,0% +11,7% BEL-20 Brüssel 4.085,49 -12,14 -0,3% +13,3% BUX Budapest 40.122,07 +313,07 +0,8% +25,4% OMXH-25 Helsinki 4.042,68 -4,67 -0,1% +9,9% ISE NAT. 30 Istanbul 137.106,15 -788,40 -0,6% +43,6% OMXC-20 Kopenhagen 1.035,68 +5,24 +0,5% +17,2% PSI 20 Lissabon 5.351,24 -21,24 -0,4% +13,9% IBEX-35 Madrid 10.228,70 -2,00 -0,0% +9,4% FTSE-MIB Mailand 22.831,30 -131,29 -0,6% +18,7% RTS Moskau 1.150,36 +3,38 +0,3% -0,2% OBX Oslo 750,98 +1,65 +0,2% +21,6% PX-GLOB Prag 1.415,19 -3,08 -0,2% +18,1% OMXS-30 Stockholm 1.662,99 -7,25 -0,4% +9,6% WIG-20 Warschau 2.513,34 -23,03 -0,9% +29,0% ATX Wien 3.412,30 +1,08 +0,0% +30,3% SMI Zürich 9.265,83 +45,67 +0,5% +12,7% DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:46 Di, 17:18 % YTD EUR/USD 1,1591 -0,07% 1,1599 1,1573 +10,2% EUR/JPY 131,66 -0,24% 131,99 132,03 +7,1% EUR/CHF 1,1586 +0,01% 1,1585 1,1567 +8,2% EUR/GBP 0,8844 +0,24% 0,8822 1,1351 +3,8% USD/JPY 113,61 -0,16% 113,80 114,09 -2,8% GBP/USD 1,3105 -0,31% 1,3147 1,3136 +6,2% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,93 57,2 -0,5% -0,27 -0,2% Brent/ICE 63,73 63,69 +0,1% 0,04 +8,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.286,06 1.275,34 +0,8% +10,72 +11,7% Silber (Spot) 17,19 16,94 +1,4% +0,25 +7,9% Platin (Spot) 934,55 923,00 +1,3% +11,55 +3,4% Kupfer-Future 3,10 3,09 +0,5% +0,02 +22,9% ===
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November 08, 2017 12:04 ET (17:04 GMT)
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