Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EU-Kommission gibt Autoindustrie schärfere CO2-Werte vor
Nach dem Dieselskandal stehen die Autohersteller vor einer neuen Belastungsprobe. Die Europäische Kommission will den CO2-Ausstoß bei Pkw bis 2030 um 30 Prozent senken. Bereits 2025 sollen Neuwagen 15 Prozent weniger Schadstoffe ausstoßen, wie die Kommission am Mittwoch erklärte. Bezugsgröße ist das Jahr 2021, bei Verstößen drohen den Herstellern drakonische Strafen: Für jedes Gramm CO2 zu viel sollen 95 Euro pro Fahrzeug fällig werden. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sprach von "extremen Herausforderungen" für die Branche.
Wirtschaftsweise sehen Deutschland in kräftigem Aufschwung
Die fünf Wirtschaftsweisen haben ihre Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft angehoben und von der kommenden Bundesregierung angesichts der guten Lage eine "zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik" verlangt. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt werde dieses Jahr um 2,0 Prozent und kommendes um 2,2 Prozent zunehmen, sagten die Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung voraus. Im Frühjahr hatten sie noch lediglich ein Plus von 1,4 und 1,6 Prozent erwartet.
DIW: Abschaffung der Abgeltungsteuer führt zu Steuerausfällen
Eine von Teilen der Jamaika-Parteien geforderte Abschaffung der Abgeltungsteuer würde nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) unter den gegenwärtigen Gegebenheiten zu Steuerausfällen führen und hohe Einkommen kaum belasten. "Eine Abschaffung der pauschalen Abgeltungssteuer für Kapitaleinkünfte in Höhe von 25 Prozent ist weder aus fiskalischer noch aus verteilungspolitischer Sicht sinnvoll, solange die Zinsen so niedrig sind", befanden die Berliner Ökonomen.
Niederlande überprüfen 4.000 Steuerabkommen
Als Reaktion auf die Enthüllungen der "Paradise Papers" überprüfen die Niederlande 4.000 Steuerabkommen mit Unternehmen und ausländischen Organisationen. Dies teilte die Regierung am Mittwoch mit. Laut einem Bericht der Zeitung Trouw hatte unter anderem der Konsumgüterkonzern Procter&Gamble 2008 ein "Geheimabkommen" mit den niederländischen Behörden geschlossen, das ihm 145 Millionen Euro an Steuern ersparte. Anfang 2018 will das Finanzministerium das Parlament über die Ergebnisse der Prüfungen informieren.
US-Rohöllagerbestände steigen unerwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 3. November entgegen den Erwartungen gestiegen. Die Lagerbestände erhöhten sich nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,2 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,1 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,4 Millionen Barrel verringert.
Saudische Regierung nimmt Beschlagnahmung von 800 Mrd Dollar ins Visier
Die saudische Regierung plant, im Zuge ihres Kampfs gegen die Korruption Bargeld und Wertpapiere im Wert von bis zu 800 Milliarden Dollar zu konfiszieren, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Seit Samstag sind bereits mehrere prominente Geschäftsleute festgenommen worden. Die Regierung hat außerdem über 60 Prinzen, Beamte und andere prominente Saudis verhaftet, berichten die Personen.
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November 08, 2017 13:00 ET (18:00 GMT)
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