Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Altmaier sieht nach Steuerschätzung begrenzten Spielraum für Jamaika
Die Steuerschätzer haben den Jamaika-Parteien für die nächsten Jahre mehr finanziellen Spielraum gegeben als noch im Mai veranschlagt. Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Peter Altmaier (CDU) dämpfte aber Hoffnungen auf deutliche Mehrausgaben. Das Ergebnis habe die Erwartungen bestätigt: Bund, Länder und Gemeinden könnten mit weiteren Steuereinnahmen rechnen, auch wenn "die Bäume nicht in den Himmel" wüchsen. "Der zusätzliche Spielraum ist begrenzt", betonte er. Für den Bund liege er bei 15 Milliarden Euro in vier Jahren.
Mittelstand unterstützt Forderung nach Soli-Aus
Unmittelbar vor dem nächsten Treffen der großen Jamaika-Sondierungsrunde am Freitag mehren sich die Forderungen nach einer kompletten Abschaffung des Solidaritätszuschlags. "Das Aus für den Soli muss verbindlich im Koalitionsvertrag einer neuen Bundesregierung festgeschrieben werden", erklärte Mittelstandspräsident Mario Ohoven auf einer gemeinsamen Kundgebung mit dem Bund der Steuerzahler am Donnerstag in Berlin. Laut einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage erwarten 60 Prozent der Befragten, dass eine mögliche Jamaika-Regierung den Soli abschafft.
BDI und Stahlhütten sehen in verschärftem Emissionshandel Bedrohung
Die deutsche Industrie bewertet die Verschärfung des EU-weiten Handels mit Luftverschmutzungsrechten als Gefährdung des Industriestandorts. "Die EU dreht bei der Reform des Emissionshandels an zu vielen Schrauben gleichzeitig. Das gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie, gerade in industriellen Schlüsselbranchen", beklagte der Vize-Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI), Holger Lösch.
Union prüft Regulierung des Verkaufs von Lebensversicherungen
Das Thema schwelt schon mindestens so lange, wie die Zinsen niedrig sind, nun wollen CDU und CSU im Bundestag den Verkauf von Lebensversicherungen und die Einstellung des Neugeschäfts zum Politik-Thema machen. "Wir stellen leider fest, dass verstärkt Run-Offs diskutiert werden: Was etwa im Bereich Lebensversicherungen nicht mehr genügend Rendite bringt, soll abgestoßen werden", erklärte Unions-Fraktionsvize Ralph Brinkhaus am Donnerstag in Berlin und kündigte an: "Das werden wir in dieser Wahlperiode zu einem Regulierungsthema machen."
EZB/Lane: Zinsen bleiben nicht für immer so niedrig - Zeitung
EZB-Ratsmitglied Philip Lane hat die Euro-Staaten, aber auch die Unternehmen und Banken, eindringlich davor gewarnt, sich auf den aktuell niedrigen Zinsen auszuruhen. "Es wäre eine sehr riskante Strategie, darauf zu wetten, dass die Zinsen für immer so niedrig bleiben", sagte der Chef der irischen Zentralbank im Interview der Börsen-Zeitung .
Barnier drängt London zu mehr Tempo bei Brexit-Verhandlungen
Zu Beginn der sechsten Runde der Brexit-Gespräche hat EU-Chefunterhändler Michel Barnier die Londoner Regierung zu mehr Tempo gedrängt. "Die Zeit drängt", sagte Barnier am Donnerstag in Rom, bevor er zurück nach Brüssel flog. Dort berieten die Unterhändler über zentrale Austrittsfragen wie etwa die Finanzforderungen der EU an London. Barnier und der britische Brexit-Minister David Davis treffen sich am Freitag.
May ernennt Nachfolgerin für zurückgetretene Ministerin
Nach dem Rücktritt der britischen Ministerin für Internationale Entwicklung, Priti Patel, hat Premierministerin Theresa May eine Nachfolgerin ernannt. Wie ihr Büro am Donnerstag bekannt gab, soll Penny Mordaunt das Amt übernehmen. Die 44-jährige Marinereservistin ist eine entschiedene Befürworterin des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen spürbar
In den USA sind in der Woche zum 4. November spürbar mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 10.000 auf 239.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Wert von 230.000 vorhergesagt.
Mester hält graduelle Fed-Zinserhöhungen für besten Weg
Eine graduelle Erhöhung der Zinsen ist nach Ansicht der Präsidentin der Cleveland-Fed, Loretta Mester, der beste Weg, um die Inflation in den USA zu dämpfen und den Aufschwung am Laufen zu halten. "Wir reagieren verantwortungsvoll auf Veränderungen des ökonomischen Ausblicks und wenn neue Daten hereinkommen, revidieren wir unseren Ausblick", sagte Mester in einem CNBC-Interview.
Saudi-Arabien ruft Landsleute zum Verlassen des Libanons auf
Saudi-Arabien hat seine Landsleute am Donnerstag aufgerufen, den Libanon möglichst rasch zu verlassen. Die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA meldete unter Berufung auf Informationen aus dem Außenministerium, die Saudiaraber seien zudem aufgefordert worden, wegen der "Lage" im Libanon nicht dorthin zu reisen. Erst vor wenigen Tagen hatte der libanesische Regierungschef Saad Hariri von Saudi-Arabien aus überraschend seinen Rücktritt erklärt.
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November 09, 2017 13:02 ET (18:02 GMT)
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