Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Naturkatastrophen in Nordamerika haben dem Versicherungskonzern Allianz im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang eingebrockt. Aber nicht nur das Schaden-Unfall-Geschäft, auch der Bereich Leben- und Krankenversicherung schnitt schwächer ab als im Vorjahreszeitraum. Beim Ausblick, den der DAX-Konzern noch vor gut drei Monaten mit einem ausdrücklichen Ausrufezeichen versehen hatte, schlägt die Allianz wieder eine etwas zurückhaltendere Rhetorik an.
Das operative Ergebnis fiel im Zeitraum von Juli bis September um 17 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Analysten hatten im Konsens mit 2,44 Milliarden Euro gerechnet. Der Nettogewinn ging um ebenfalls 17 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück. Hier hatten die Beobachter 1,86 Milliarden Euro prognostiziert. Der Konzernumsatz legte um 2,1 Prozent auf 28,3 Milliarden Euro zu.
Besonders deutlich war der Rückgang des operativen Ergebnisses im Schaden-Unfall-Geschäft. Es sank um 28 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro. Belastet wurde es durch die Hurrikane in Nordamerika und die Erdbeben in Mexiko. Schäden aus Naturkatastrophen bezifferte die Allianz auf 529 Millionen Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich. Sie stieg um 3,4 Punkte auf 96,9 Prozent.
Im Leben-Geschäft verbuchte die Allianz mit einem operativen Ergebnis von 1,1 Milliarden Euro einen Gewinnrückgang um gut 10 Prozent. Sie begründete dies in erster Linie mit einer niedrigeren Marge aus Kapitalanlagen.
Nur etwas schwächer als im Vorjahr war das Ergebnis im Asset Management, das Allianz Global Investors und den Vermögensverwalter Pimco umfasst. Der operative Gewinn fiel um 2,7 Prozent auf 588 Millionen Euro. Das Segment verbuchte Nettomittelzuflüsse Dritter in Höhe von 32 Milliarden Euro, laut Allianz das fünfte positive Quartal in Folge.
Beim Ausblick wird die Allianz wieder vorsichtiger, wenn auch nur geringfügig. Sie geht nun davon aus, die obere Hälfte der Zielspanne von 10,8 Milliarden Euro, plus oder minus 500 Millionen Euro, zu erreichen. Nach den glänzenden Zahlen im zweiten Quartal hatte der Konzern im Juli in Aussicht gestellt, das obere Ende der prognostizierten Spanne zu erreichen.
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November 09, 2017 16:34 ET (21:34 GMT)
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