Mainz (ots) - Das Geschacher um die vakanten Posten im Konzernvorstand der Bahn ist zu Ende. Gott sei Dank, möchte man sagen. Denn der Schwebezustand war nicht länger haltbar. Personenverkehr-Vorstand Berthold Huber führte die wichtige Gütersparte (inklusive DB Schenker Logistics) in Personalunion, wo doch gerade die schwierige Schienengütertochter DB Cargo die volle Aufmerksamkeit braucht. Nun bekommt sie sie. Der frühere Banker Alexander Doll rückt an die Spitze des gesamten Güterbereichs. Und so, wie es aussieht, wird der bisherige Produktionsvorstand der Bahn-Tochter DB Netze, Roland Bosch, Chef von DB Cargo. Doll ist ein Branchenfremder. Die Bahn kennt er zwar, stand ihr bei vielen Projekten beratend zur Seite. Und der Banker verfügt über den frischen Blick auf das Unternehmen. Aber der Staatskonzern Bahn hat seine eigenen Gesetze. Er funktioniert nicht wie andere Unternehmen und schon gar nicht wie eine Bank. Bei DB Cargo hatte man es mit einem Externen versucht. Doch Jürgen Wilder kam offenbar mit der besonderen Kultur der Bahn nicht zurecht, vor allem nicht mit der starken Arbeitnehmervertretung. Nun strebt man wohl mit Roland Bosch wieder eine interne Besetzung an. Bosch übernimmt bei DB Netze bereits seit sieben Jahren Verantwortung. Er weiß, wie die Bahn tickt. Dieses Wissen braucht er auch - und großes Verhandlungsgeschick. Denn DB Cargo muss endlich einen klaren Plan für die Zukunft bekommen.
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