Von Julie Wernau und Anatoly Kurmanaev
NEW YORK (Dow Jones)--Venezuela befindet sich nach dem Urteil der Ratingagentur S&P Global in Zahlungsverzug, nachdem eine Zinszahlung ausgefallen ist. Die Bonitätswächter stuften das Langfristrating des Landes auf Teilausfall herab, da zwei Zinszahlungen nicht geleistet worden seien. Gläubiger des mit 150 Milliarden US-Dollar verschuldeten Staates müssen sich auf das Schlimmste vorbereiten.
Auf einer Konferenz in Caracas versprachen Vertreter Venezuelas zwar, weiter die Schulden bedienen zu wollen. Die Herabstufung macht die Lage für die Regierung aber nicht leichter, die schon in der Vergangenheit immer Schwierigkeiten gehabt hatte, die Schulden des Landes pünktlich zu bedienen. Wegen der nicht erfolgten Zinszahlung können Gläubiger nun den Zahlungsausfall erklären, so dass auch andere Anleihen als notleidend deklariert werden könnten.
Die Ratingagentur Fitch hatte ebenfalls Montagabend die Bonität des staatlichen Ölkonzerns Petroleos de Venezuela auf einen begrenzten Zahlungsausfall eingestuft. Auch hier war am Montag eine Zinszahlung nicht pünktlich erfolgt.
S&P kann die Herabstufung noch rückgängig machen, sollte Venezuela die Zahlung noch nachholen und die Gläubiger sich noch nicht organisiert und ihre Ansprüche geltend gemacht haben. Andere Investoren sagten aber schon, nun sei der lange erwartete Moment des Zahlungsausfalls in Venezuela da. Anleihen des Landes notieren inzwischen nur noch bei weniger als 30 Prozent ihres Nennwertes.
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November 14, 2017 00:30 ET (05:30 GMT)
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