FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen steht weiter im Visier der Behörden. Staatsanwaltschaft und Steuerfahndung Braunschweig hätten am Dienstag Büros des Konzerns am Stammsitz Wolfsburg durchsucht, bestätigten beide Behörden. Mögliche Beweismittel seien bei den Durchsuchungen sichergestellt worden, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Medienberichte, wonach die Durchsuchungen im Zusammenhang mit der Vergütung von Betriebsratsmitgliedern stehen sollen, wollten die Behörde nicht kommentieren.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte im Mai ein Ermittlungsverfahren gegen den DAX-Konzern wegen des Anfangsverdachts der Untreue im Zusammenhang mit der Aufwandsentschädigung für Betriebsratstätigkeit eingeleitet.
Nach Angaben von Reuters haben Ermittler am Dienstag auch Büros von Finanzvorstand Frank Witter und Personalvorstand Karlheinz Blessing durchsucht. Informierten Personen zufolge sei auch das Büro von Betriebsratschef Bernd Osterloh Ziel der Durchsuchungen gewesen, so die Agentur. Hintergrund seien angeblich überhöhte Zahlungen an den Betriebsratsvorsitzenden.
VW bestätigte auf Anfrage die Durchsuchungen vom Dienstag, wollte sich aber konkret nicht weiter dazu äußern. Grundsätzlich bestätigte der Autokonzern seine frühere Aussage zum Thema Vergütung von Betriebsratsmitgliedern. Danach halte sich VW an Vorgaben des Betriebsverfassungsgesetzes.
"Bereits vor Monaten wurde vor dem Hintergrund von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig die Entgeltfindung des Unternehmens für Bernd Osterloh auch durch einen externen juristischen Sachverständigen überprüft", so VW. Dieser sei zu dem Schluss gekommen, dass die Eingruppierung von Osterloh den Vorgaben des Betriebsverfassungsgesetzes entspreche. VW gehe davon aus, dass die Vergütung Osterlohs mit den rechtlichen Vorgaben im Einklang stehe. Dies gelte auch im Zusammenhang mit steuerrechtlichen Fragen.
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November 15, 2017 05:10 ET (10:10 GMT)
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