Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
US-Realeinkommen sinken im Oktober erneut
Die Realeinkommen in den USA sind im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gesunken. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im September ebenfalls ein Rückgang um 0,1 Prozent zu verzeichnen gewesen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Oktober saison- und inflationsbereinigt 370,03 US-Dollar nach 370,57 Dollar im Vormonat.
US-Inflation bleibt im Oktober verhalten
Der Preisauftrieb in den USA ist im Oktober verhalten geblieben. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Verbraucherpreise lediglich um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten mit einem solchen Anstieg gerechnet. Die für den September gemeldete Preisentwicklung von plus 0,5 Prozent wurde bestätigt.
US-Rohöllagerbestände steigen wider Erwarten
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 10. November entgegen den Erwartungen gestiegen. Sie legten nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,854 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche zu. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,4 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,2 Millionen Barrel erhöht.
New Yorker Konjunkturindex fällt im November
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im November stärker als erwartet zurückgegangen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts fiel auf plus 19,4. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von plus 25,1 prognostiziert.
Umsätze der US-Einzelhändler wachsen im Oktober moderat
Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im Oktober nur moderat steigern können, nachdem es im September im Zusammenhang mit den Hurrikans einen kräftigen Umsatzschub gegeben hatte. Sie hatten 0,2 Prozent mehr Geld in den Kassen als im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.
Praet: Nationale Zentralbanken müssen EZB-Kommunikation unterstützen
EZB-Direktor Peter Praet hat darauf hingewiesen, dass die nationalen Zentralbanken des Euroraums der Europäischen Zentralbank (EZB) dabei helfen müssen, in ihren Ländern die EZB-Geldpolitik zu erklären. Praets Appell fällt in eine Zeit bisweilen deutlicher Kritik an geldpolitischen Entscheidungen der EZB, vor allem in Deutschland und mitunter von Seiten der Deutschen Bundesbank.
BMWi distanziert sich von eigenem Vorschlag zum Kohleaus
Das Bundeswirtschaftsministerium distanziert sich von einer eigenen Analyse zum Kohleausstieg, mit der die Grünen in den Sondierungsgesprächen für ihre Positionen trommeln. "Wir distanzieren uns von dem Papier. Es ist im Haus und mit der Hausleitung nicht abgestimmt", erklärte eine Ministeriumssprecherin.
Kauder will Koalition noch vor Weihnachten
Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat sich angesichts der laufenden Sondierungen zu einer Jamaika-Koalition für ein gründliches Vorgehen der Unterhändler ausgesprochen, zugleich aber eine Einigung auf eine Koalition noch vor Weihnachten als Ziel genannt. "Je mehr wir an Themen vorher abräumen, desto besser ist es dann für die nächsten vier Jahre", betonte Kauder im Nachrichtensender N24.
Jamaika-Parteien verschieben Streit um Europäischen Rettungsfonds ESM
Union, Grüne und FDP können sich nicht auf die Zukunft des europäischen Rettungsfonds ESM einigen. In dem Europa-Papier der potenziellen Koalitionäre findet sich kein Punkt dazu, wie ein Grünen-Sprecher Dow Jones Newswires sagte. Es gebe aber die Übereinkunft, dass der ESM in seiner jetzigen Form nicht infrage gestellt werde, fügte er hinzu.
Merkel bleibt bei COP23-Rede zum Kohleausstieg nur vage
In der mit Spannung erwarteten Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Weltklimakonferenz COP23 ist die CDU-Vorsitzende zum Kohleausstieg in Deutschland vage geblieben. Merkel sagte den versammelten Vertretern der Weltgemeinschaft kein schnelles und umfassendes Aus für die Kohleverstromung zu, wie es Umweltverbände zuvor gefordert hatten. "Die Braunkohle muss einen wesentlichen Beitrag leisten", sagte Merkel lediglich.
Trittin: Geld reicht nicht für Abschaffung des Soli
Die Grünen stellen sich in den Jamaika-Sondierungen trotz drängendem Zeitplan gegen eine zentrale Forderung der FDP. Grünen-Verhandler Jürgen Trittin erklärte, dass die freien Spitzen im Haushalt zwischen 2018 und 2021 jedes Jahr Entlastungen von 9 Milliarden Euro zuließen. "Dann hat man kein Geld jedes Jahr 20 Milliarden für den Soli auszugeben", sagte Trittin in Berlin in einer Verhandlungspause.
Steinmeier nimmt vor UN-Klimakonferenz besonders Industrieländer in die Pflicht
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei der UN-Klimakonferenz in Bonn die Verantwortung der Industriestaaten gegenüber Entwicklungsländern und kleinen Inselstaaten hervorgehoben. Die Bewohner der Entwicklungs- und Inselstaaten seien "diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben - und doch schon jetzt auf ganz elementare Weise buchstäblich um ihr Land fürchten", sagte Steinmeier laut vorab veröffentlichtem Redetext vor den Delegierten.
EU-Staaten machen bisher Zusagen für Aufnahme von 34.000 Flüchtlingen bis 2019
Die EU-Kommission sieht sich auf einem guten Weg, genügend Zusagen für ihr neues Umsiedlungsprogramm für 50.000 Flüchtlinge aus der Türkei, Nahost und Afrika zusammenzubekommen. Bisher hätten 16 EU-Mitgliedstaaten 34.400 Plätze für die Aufnahme von Flüchtlingen bis zum Jahr 2019 zugesagt, sagte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos. Er gehe davon aus, dass weitere Staaten folgen und Länder mit bereits erfolgten Zusagen ihre Zahlen nochmals erhöhen würden.
EU-Parlament übt erneut massive Kritik am Umbau der Justiz in Polen
Das Europaparlament hat erneut massive Kritik am Umbau des polnischen Justizwesens geübt. Dieser sei geeignet, die Unabhängigkeit der Justiz "strukturell zu schädigen" und die Rechtsstaatlichkeit in Polen insgesamt zu schwächen, stellte das Straßburger Parlament in einer Entschließung fest. Zahlreiche Gesetze seien "ohne die Möglichkeit einer unabhängigen und rechtmäßigen Prüfung ihrer Verfassungsmäßigkeit" verabschiedet worden.
Gesetzlicher Mindestpreis für Alkohol in Schottland genehmigt
Die schottische Regierung hat im bereits fünf Jahre andauernden Rechtsstreit mit der Whisky-Industrie einen juristischen Sieg errungen. Der Oberste Gerichtshof Großbritanniens erlaubte einstimmig die Einführung eines Mindestpreises für Alkohol und gab damit einer von der Scotch Whisky Association (SWA) eingelegten Berufung nicht statt.
Putin will erstmals Separatistenführer der Ostukraine treffen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat erstmals ein Treffen mit den beiden prorussischen Separatistenführern in der Ostukraine angekündigt, um den Austausch von Kriegsgefangenen mit Kiew zu unterstützen. "Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht", erklärte Putin im russischen Fernsehen. Der diplomatische Vorstoß Putins folgt auf eine Anfrage des ukrainischen Politikers Viktor Medwedtschouk, der die ukrainische Regierung in den Verhandlungen mit den prorussischen Rebellen vertritt.
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November 15, 2017 13:00 ET (18:00 GMT)
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