NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt. Nach einem eher verhaltenen Handel am Morgen ging es im Vormittagshandel deutlich aufwärts. Ein Barrel (je 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete gegen Mittag 61,96 US-Dollar. Das waren 60 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember stieg um 79 Cent auf 55,93 Dollar.
Marktbeobachter sprachen von einer Gegenreaktion auf die Preisverluste in den vergangenen Handelstagen. Außerdem hatte sich der Ölminister von Saudi-Arabien, Khalid Al-Falih, am Vormittag erneut für eine Verlängerung der bis kommenden März beschlossenen Produktionsbeschränkung wichtiger Ölstaaten ausgesprochen. Eine entsprechende Vereinbarung könnte auf dem Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) am 30. November getroffen werden.
Trotz der aktuellen Erholung haben die Ölpreise unterm Strich auf Wochensicht erstmals seit Anfang Oktober Verluste verzeichnet. Belastet hatten unter anderem jüngste Daten zur Ölproduktion in den USA. In der größten Volkswirtschaft der Welt war die Fördermenge zuletzt auf 9,65 Millionen Barrel pro Tag gestiegen und damit auf ein neues Rekordhoch. Außerdem waren die US-Ölreserven jüngst überraschend gestiegen.
Am Ölmarkt rückt das Opec-Treffen Ende des Monats immer stärker in den Fokus. Laut Medienberichten ist es dem Ölkartell aber noch nicht gelungen, Russland zu einer Verlängerung der Förderbegrenzung zu bewegen. Bei der derzeitigen Förderbegrenzung zur Stabilisierung der Ölpreise ist Russland als wichtiges Förderland eingebunden. Eine von wichtigen Opec-Staaten ins Spiel gebrachte Verlängerung der Beschränkung bis Ende 2018 hätte ohne die Beteiligung der großen russischen Ölkonzerne weniger Einfluss auf die künftige Preisentwicklung am Ölmarkt./jkr/bgf/oca
AXC0125 2017-11-17/13:09