Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--CSU-Chef Horst Seehofer will bis Sonntag bei den Jamaika-Sondierungen zu einem Ergebnis kommen. "Ich bin nicht für St. Nimmerlein", sagte Seehofer am Freitag am Rande der Beratungen in Berlin. "Ich glaube jetzt schon, dass wir nach diesen langen Beratungen am Sonntag fertig werden sollten. Hü oder hott", ergänzte der bayerische Ministerpräsident.
Das Klima zwischen CDU/CSU, Grünen und FDP sei im Großen und Ganzen gut. Vor allem zwischen Grünen und CSU gibt es immer wieder Spannungen und verbale Reibereien. In der Nacht hatten die Grünen gestreut, bei den Christsozialen tobe ein Machtkampf zwischen Seehofer und Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Die CSU reagierte verärgert. Generalsekretär Andreas Scheuer sprach von einem "unfreundlichen Akt" und "einer glatten Lüge".
Seehofer sieht sich weiter als starker Mann seiner Partei bei den Sondierungen. Er werde seit 25 Jahren für tot erklärt, spottete der CSU-Chef.
Beim Streitpunkt Zuwanderung blieb er hart. "Wir wollen, dass es nicht noch zu mehr Zuwanderung kommt", betonte der Regierungschef Bayerns. Seine Partei plädiert für ein Limit von 200.000 Einwanderern pro Jahr. Durch den von den Grünen verfochtenen Familiennachzug für Flüchtlinge sieht die CSU dieses Ziel in Gefahr. Die Migration erweist sich bisher als das schwierigste Thema zwischen den vier Parteien.
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November 17, 2017 10:17 ET (15:17 GMT)
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