FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Banken kritisieren das Scheitern der Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung als eine "schwere Enttäuschung" und vorerst vertane Chance. "Jetzt geht wertvolle Zeit verloren, um Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Bildung und die Weiterentwicklung Europas schnell anzupacken", sagte Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes (BdB). "Gerade in dieser schwierigen Situation müssen sich alle Parteien ihrer Verantwortung für Europa und Deutschland bewusst sein."
Auch die deutschen Versicherer ermahnten die Parteien, möglichst bald für eine stabile Regierung zu sorgen. "Deutschland braucht als größte Volkswirtschaft in Europa eine handlungsfähige Regierung. Das wird auch in Europa und der Welt von uns zu Recht erwartet", sagt GDV Präsident Wolfgang Weiler.
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) bedauert den Abbruch der Sondierungsgespräche." Ziel muss weiter die Bildung einer stabilen Bundesregierung in Deutschland sein, die unser Land in die Zukunft führt", so der BVR. "Die europäische und internationale Handlungsfähigkeit Deutschlands muss gewährleistet sein. Alle demokratischen Kräfte sind daher aufgerufen, mit dem vorhandenen Wahlergebnis verantwortlich umzugehen."
Investoren mögen keine Unsicherheit, der Euro fiel unmittelbar nach der Ankündigung in der Nacht zum Montag auf knapp über 1,17 US-Dollar, notiert aktuell aber wieder leicht höher bei 1,18 Dollar. Der DAX hat zwischenzeitlich knapp die 13.000er Marke übersprungen, handelt aktuell aber 0,1 Prozent im Minus bei 12.977 Punkten.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 20, 2017 04:48 ET (09:48 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.