BERLIN/MÜNCHEN (Dow Jones)--Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will Ministerpräsident des Freistaats werden. Wie die Süddeutsche Zeitung meldet, hat Herrmann zugesagt, sich um die Spitzenkandidatur seiner Partei für die Landtagswahl im kommenden Jahr zu bewerben. Damit zeichnet sich eine Kampfabstimmung zwischen Herrmann und Finanzminister Markus Söder ab.
Am Montag kommt die CSU-Fraktion zusammen, um ihren Favoriten zu küren. Bisher galt Söder als der kommende Mann der Partei, der Noch-Parteichef und Ministerpräsident Horst Seehofer von der Macht in Bayern verdrängt. Nach dem desaströsen Abschneiden der Christsozialen bei der Bundestagswahl wackelt Seehofers Stuhl. Eigentlich wollte er noch einmal zur Wahl antreten und noch eine Amtszeit als Ministerpräsident regieren.
Herrmann wollte seine Kandidatur gegenüber der Süddeutschen nicht bestätigen. "Meine Linie ist und bleibt: Ich werde nichts sagen, bis Horst Seehofer sich erklärt hat. Das ist eine Frage des Respekts und Anstands", sagte er. In der CSU-Fraktion wird erwartet, dass Seehofer zu Beginn der Fraktionssitzung am Montag ankündigt, bei der Landtagswahl nicht mehr als Spitzenkandidat zur Verfügung zu stehen. Endgültig gekürt wird der Frontläufer der CSU beim Parteitag am 15. und 16. Dezember in Nürnberg.
Seehofer und Söder pflegen eine intime Feindschaft. Der wohl scheidende CSU-Chef wollte Letzteren als seinen Nachfolger unbedingt verhindern.
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November 29, 2017 11:55 ET (16:55 GMT)
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