Das Geschäft läuft. Sonst wäre der Gewinn im 3. Jahresviertel nicht um 14 % gestiegen. Dafür kneift es an anderen Stellen:In der Vergangenheit hat das Unternehmen bewiesen, dass es sinnvoll zukaufen kann. Die jüngsten Engagementshierbei überzeugen indes nicht. Grund: Erstens lässt das Klinikgeschäft in Spanien zu wünschen übrig. Dort ist Fresenius seit Februar durch den Kauf der Krankenhauskette Quironsalud präsent, aber nicht sehr erfolgreich. Zwar wird auf das unüblich starke Vorjahr verwiesen; hier kommt also ein Basiseffekt zum Tragen. Aber das allein reicht nicht.Zweitens sieht es ganz danach aus, als würden die Ziele bei Akorn nicht realisiert. Akorn ist ein amerikanischesGenerikaunternehmen, dessen Erwerb sich Fresenius rd. 4,75 Mrd. $ kosten ließ und damit die zweitteuerste Akquise in der Firmengeschichte der Deutschen war. Für dieses und auch für nächstes Jahr ist nicht mit durchschlagenden Ergebnissen zu rechnen: In den USA herrscht ganz erheblicher Preisdruck, überdies ist der Wettbewerb nicht eben klein. Prompt rutschte der Umsatz von Akorn im 3. Quartal um 29 % ab; es werden rote Zahlen geschrieben. Auch die Zeit zuvor lief es nicht gut. Die Frage, die sich der Vorstand stellt, lautet also: Vorläufig mit diesem Risiko in derBilanz leben oder gleich wieder den Ausstieg suchen? Wir beobachten Fresenius ab jetzt; Kauflimit: 60 €.
Dies ist ein Ausschnnitt aus Börse easy Nr. 48 vom 29.11.2017.
Ihre Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
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