FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorsitzende der Geschäftsführung des Kraftwerksbetreibers Steag hat vor dem Einstieg in den Kohle-Ausstieg von der Politik Sicherheitsmaßnahmen nach dem Vorbild der Finanzbranche gefordert. "Hinsichtlich der Versorgungssicherheit fehlt offenbar ein richtiger Stresstest, wie er im Bankenbereich üblich geworden ist", sagte Joachim Rumstadt der Welt am Sonntag.
Zuvor hatte bereits der Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Stefan Kapferer, gewarnt, dass die gesichert zur Verfügung stehende Kraftwerksleistung in Deutschland schon bald nicht mehr ausreichen werde, um die Stromnachfrage zur Zeit der Spitzenlast zu decken. 2023 drohe eine "massive Unterdeckung", da in diesem Jahr voraussichtlich nur noch eine "gesicherte Leistung" von 73 bis 75 Gigawatt zur Verfügung stehen werde, die Spitzenlast jedoch wie bisher bei 81,9 Gigawatt liegen werde.
"Die Hoffnung, die Lücke vollständig durch Import-Strom aus dem Ausland zu schließen, ist trügerisch", sagte Kapferer. Auch in den Nachbarstaaten würde die gesicherte Leistung weiter zurückgehen, so dass Deutschland mit Blick auf künftige Stromimporte vor großen Unsicherheiten stünde.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/bam
(END) Dow Jones Newswires
December 03, 2017 06:16 ET (11:16 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.