Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Schulz stellt vor Parteitag hohe Forderungen an Union
Die SPD-Spitze hat für eine mögliche Fortsetzung der großen Koalition einen umfangreichen Forderungskatalog vorgelegt, um schwankende SPD-Mitglieder auf dem bevorstehenden Parteitag für Gespräche mit der Union zu gewinnen. "Grundlage der Gespräche sind unsere sozialdemokratischen Grundüberzeugungen und das von unserer Partei beschlossene Wahlprogramm. Ein einfaches 'Weiter-so reicht' nicht", sagte SPD-Chef Schulz nach der Sitzung des Parteivorstands im Willy-Brandt-Haus.
Finanzministerium: Reaktion auf US-Steuerpläne liegt bei künftiger Regierung
Das Bundesfinanzministerium hat eine Bewertung der vom US-Senat gebilligten Steuerreform und möglichen Handlungsbedarfs in der deutschen Steuerpolitik abgelehnt. "Die Prüfung einer möglichen Reaktion der deutschen Steuerpolitik hierauf obläge dann einer kommenden Bundesregierung", sagte Ministeriumssprecher Johannes Blankenheim bei einer Pressekonferenz in Berlin auf die Frage, ob deshalb auch das deutsche Steuerrecht angepasst werden müsste.
Entwarnung nach verdächtigem Fund in Erfurter Staatskanzlei
Entwarnung nach einem verdächtigen Paketfund in Thüringen: Die in der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt eingegangene Sendung enthielt lediglich zusammengerollte Kataloge, wie ein Sprecher der Erfurter Staatsanwaltschaft am Montag sagte. Das Paket sei von Spezialkräften geöffnet und untersucht worden.
Autobauer steigern Absatz in Deutschland im November kräftig
Der November hat den Autobauern kräftige Zusatzraten in Deutschland beschert. Mit 302.636 neu zugelassenen Pkw lagen die Zahlen 9,4 Prozent über dem Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte. Damit war der November überdurchschnittlich gut, denn im Schnitt lagen die Neuzulassungen in den ersten elf Monaten 3,0 Prozent über dem Vergleichszeitraum.
BGA sieht Großhändler mit guter Ausgangsbasis für 2018
Die deutsche Großhandelsbranche sieht gute Voraussetzungen für eine weiter starke Verfassung auch im kommenden Jahr. "Der Großhandel hat im dritten Quartal nochmals an Dynamik zugelegt", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann. Damit zeichne sich für das Gesamtjahr 2017 nach mehrjähriger Stagnation "ein neuer Umsatzrekord" ab, zu dem neben dem Konsumgütergroßhandel vor allem der Handel mit Investitionsgütern und Rohstoffen beitrage.
EZB: Eurosystem kauft im Vorwoche etwas weniger Anleihen
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Käufe von Anleihen in der Woche zum 1. Dezember 2017 etwas reduziert. Das gesamte Kaufvolumen belief sich auf 13,975 (Vorwoche: 15,028) Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Die Wochendaten sind von der wechselnden Marktliquidität beeinflusst, der sich die Zentralbanken mit ihren Ankäufen anpassen.
EZB: Nettokäufe der Zentralbanken im November bei 62,569 Mrd Euro
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Nettowertpapierankäufe im Rahmen des Ankaufprogramms APP im November nahezu unverändert gelassen und zugleich die Reinvestition von Mitteln aus fällig gewordenen Anleihen reduziert. Nach Mitteilung der EZB erhöhten sie ihre Wertpapierbestände um netto 62,569 Milliarden Euro, nachdem im Oktober 62,414 Milliarden hinzugekommen waren. Das offizielle Ankaufziel liegt bis Jahresende bei monatlich 60 Milliarden Euro.
Bettel: Bei Brexit-Verhandlungen spielt "nicht nur Geld" eine Rolle
Der luxemburgische Ministerpräsident Xavier Bettel hat die britische Regierung vor deren Gesprächen in Brüssel zu weiteren Zugeständnissen bei den Brexit-Verhandlungen auch in Fragen der Bürgerrechte aufgefordert. "Es kann nicht nur Geld sein", mahnte Bettel in Brüssel. "Es kann nicht nur sein, dass man das Scheckheft rausnimmt und dann ist alles andere in Ordnung." Es seien auch Bürgerrechte, die wichtig seien.
May und EU-Spitzen erzielen keinen endgültigen Durchbruch in Brexit-Streitfragen
Die EU-Spitzen und die britische Premierministerin Theresa May haben bei ihren Gesprächen am Montag keinen endgültigen Durchbruch in den strittigen Brexit-Fragen erzielt. Eine vollständige Einigung über den erfolgreichen Abschluss der ersten Verhandlungsphase sei "nicht möglich" gewesen, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach den Beratungen in Brüssel. May sagte, es seien "weitere Verhandlungen" nötig, sie rechne dabei mit einem positiven Ergebnis bis Ende der Woche.
Altmaier lädt neuen Eurogruppen-Chef Centeno nach Berlin ein
Der neue Eurogruppen-Chef Mario Centeno soll nach dem Willen der Bundesregierung bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Januar zu Diskussionen nach Berlin kommen. "Ich habe den neuen Vorsitzenden der Eurogruppe bereits für Januar nach der Amtsübernahme eingeladen nach Berlin, um dort über die großen Zukunftsfragen zu sprechen, die wir im Bereich des Euro und der Bankensicherung haben", sagte der geschäftsführende Bundesfinanzminister Peter Altmaier (CDU) nach der Sitzung in Brüssel.
Medien berichten über Kompromiss zwischen London und EU in Nordirland-Frage
Großbritannien und die EU haben in der zentralen Streitfrage über die künftige Ausgestaltung der Grenze zwischen Irland und Nordirland laut Medienberichten einen Kompromiss erzielt. Großbritannien sei den Forderungen Irlands entgegengekommen und habe eingewilligt, die Zoll- und Handelsregelungen in Nordirland im Einklang mit den in der irischen Republik geltenden EU-Regeln zu belassen, berichtete der irische Fernsehsender RTE.
Apple einigt sich mit Irland auf Deal zur Steuernachzahlung
Irland beugt sich im Streit um die Eintreibung von Steuern von Apple nun offenbar doch dem Druck der Europäischen Union, nachdem diese das Land vor den Kadi gezerrt hat. Finanzminister Paschal Donohoe teilte am Montag mit, Irland habe sich mit dem Technologieriesen auf die Bedingungen eines Treuhandfonds verständigt. Somit könnten erste Gelder der geforderten 13 Milliarden Euro ab dem ersten Quartal 2018 fließen, sagte Donohoe.
Griechische Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 0,3 Prozent
Die griechische Wirtschaft ist im dritten Quartal 2017 zwar gewachsen, allerdings hat sich die Wachstumsdynamik verringert. Wie die Statistikbehörde meldete, legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Im ersten Quartal hatte die Wachstumsrate 0,7 Prozent betragen, im zweiten Quartal 0,8 Prozent.
Huthi-Rebellen verkünden Tod von Jemens Ex-Präsident Saleh
Der Ex-Präsident des Jemen, Ali Abdullah Saleh, ist nach Angaben der Huthi-Rebellen tot. Saleh sei bei Kämpfen in der Hauptstadt Sanaa getötet worden, berichtete der Rebellensender Al-Masirah am Montag unter Berufung auf das Innenministerium der Huthis. In sozialen Netzwerken kursierte ein Video, in dem mutmaßlich die Leiche Salehs mit einer schweren Kopfwunde zu sehen war.
Ordereingang der US-Industrie geht etwas zurück
Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Oktober um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte, ergab sich für den Vormonat ein Anstieg von revidiert 1,7 Prozent, nachdem vorläufig ein Plus von 1,4 Prozent gemeldet worden war.
McKinsey-Manager Barkin wird Fed-Präsident von Richmond
Nach dem Rücktritt von Jeffrey Lacker als Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond hat die Notenbank einen Nachfolger gefunden. Der bisherige McKinsey-Manager Thomas Barkin soll die regionale Fed leiten. Die Personalie war zuvor schon aus Kreisen durchgesickert. Barkin verantwortet derzeit das Risikomanagement der Unternehmensberatung, zuvor war der 56-Jährige unter anderem Finanzvorstand.
US-Banken rüsten sich für massiven Cyberangriff
Um im Falle eines massiven Cyberangriffs einen Ansturm auf die Banken zu verhindern, haben US-Institute dieses Jahr das Projekt "Sheltered Harbor" gestartet. Während die meisten Menschen fürchten, dass ein Hacker bei einem Angriff ihr Geld stehlen könnte, befürchten Banken vor allem, dass Daten zerstört oder blockiert werden. Institute könnten dadurch tagelang lahmgelegt werden. Kommen Kunden in einem solchen Fall nicht mehr an ihr Geld, könnten auch die Kunden anderer Banken in Panik geraten. Sie könnten vorsorglich ihre Einlagen abheben und schlimmstenfalls einen Ansturm auf das ganze Bankensystem verursachen.
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December 04, 2017 13:00 ET (18:00 GMT)
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