Steigende Immobilienpreise und anhaltend niedrige Bauzinsen - diese Mischung stellt immer mehr Deutsche vor die Frage: Soll ich mich an das Thema Eigenheim wagen oder nicht. Die Herangehensweisen sind verschieden und enden hoffentlich im privaten Glück in den eigenen vier Wänden.
In vielen Cliquen und Freundeskreisen ist es seit geraumer Zeit dasselbe: Einer ist immer irgendwie mit Bauen, Renovieren oder Umziehen beschäftigt. Dabei betrifft es meist günstig finanzierte Eigentumswohnungen oder Häuser. Kurzum: Das Thema eigene Immobilie ist en Vogue, wie lange nicht. Das verwundert nicht, denn dank der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank können in Deutschland Immobilien so günstig wie noch nie finanziert werden. Zugleich sind bisher gern genutzte Sparprodukte kaum noch rentabel, weshalb viele Deutsche auf Betongold setzen.
Die Folgen dieses Booms sind auch bei den Preisen sichtbar. In vielen Regionen kennen die Immobilienpreise nur einen Weg: nach oben! Doch immer weiter steigende Preise für Wohneigentum werfen auch die Frage auf, wer sich das überhaupt noch leisten kann - günstige Zinsen hin oder her. Die Postbank-Studie "Wohnatlas 2017" hat die Effekte dieser regionalen Unterschiede sehr schön zu Tage gefördert.
Metropolen sind teuer. In den meisten Großstädten müssen sich Familien laut der Studie von der Idealvorstellung einer Immobilie mit reichlich Wohnraum verabschieden. In Hamburg, Berlin oder Frankfurt am Main können sich Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern demzufolge nur rund 100 Quadratmeter Wohneigentum leisten. In München sind für die Beispielfamilie sogar im Schnitt nur 75 Quadratmeter drin, in Freiburg 95 Quadratmeter. Auch in anderen Städten und Landkreisen sind die Preise so stark gestiegen, dass vielerorts nur noch maximal 120 Quadratmeter mit einem vertretbaren Aufwand finanziert werden können. Dabei sind aktuell die Eigenheime vierköpfiger deutscher Durchschnittsfamilien rund 136 Quadratmeter groß.
Ganz anders sieht die Lage außerhalb der besonders beliebten Städte aus: Dort finden Durchschnittsverdiener grundsätzlich in den meisten Regionen Deutschlands ausreichend große und vor allem bezahlbare Immobilien. Das gilt für Singles und Paare ebenso wie für Familien. Nach den Berechnungen des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) können Familien mit zwei Kindern in 372 von 402 Kreisen und kreisfreien Städten mindestens 136 Quadratmeter Wohneigentum finanzieren.
Lage, Lage, Lage. Das bekannte Makler-Motto gilt an sich nur für die Immobilienlage innerhalb einer Stadt, aber letztlich ist es auch für die regionale Auswahl entscheidend. Rund um die großen und begehrten Metropolen wächst der Einzugsbereich immer weiter. Kein Wunder, denn wer sich in München keine entsprechende Immobilie leisten kann, geht in die Peripherie. Dort sind die Preise deutlich niedriger oder man bekommt für sein Geld deutlich mehr Platz. Gerade für Familien ist ein großer Garten heute viel Wert und so mancher Familienvater wird daher zum Langstreckenpendler.
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