"Auro loquente omnis oratio inanis est" lautet ein lateinisches Sprichwort, und wer (wie ich) die Schulzeit auch ohne Cäsars Muttersprache erfolgreich hinter sich brachte, der kennt diesen Spruch vermutlich in der deutschen (modernen) Übersetzung: "Wenn das Gold redet, schweigt die Welt". Ganz ehrlich, so wirklich viel konnte ich mit diesem Satz noch nie anfangen, und das liegt sicher nicht an der bereits erwähnten Tatsache, dass ich auch ohne das große oder kleine Latinum zur Allgemeinen Hochschulreife gelangte. Nein, meine Distanz zum Thema rührt vermutlich eher daher, dass ich als Volkswirt eher auf Zahlen denn auf Zierrat geprägt bin. Ich bin auch kein bekennender Anhänger des Goldstandards (= die Koppelung einer Währung an den entsprechenden Gegenwert in Gold), der mit dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems 1973 endgültig abgeschafft wurde. Seit annähernd 45 Jahren spielt Gold daher als Zahlungsmittel nahezu keine Rolle mehr, stattdessen haben die Zentralbanken die Steuerung des Geldwerts (und der Geldmengen) übernommen. Interessant ist Gold heutzutage vor allem als Anlage, zumal es den Nimbus als "sicheren Hafen" bis heute bewahrt hat. Allerdings kann man auch daran zweifeln, denn beim Blick auf die Historie zeigt sich, dass Gold seit dem Allzeithoch bei 1.920,10 US-Dollar im September 2011 rund 35% an Wert verloren hat. Wer also damals dem Hype ums gelbe Edelmetall aufgesessen ist, der…weiß, was ich meine. Immerhin - seit Jahresbeginn konnte Gold rund 8,3% zulegen. Das allerdings nicht in den vergangenen drei Monaten, da ging es nämlich abwärts:
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