Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die Kommunen fordern vom Bund mehr Geld für die Integration unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. "Wir wollen sehr schnell von der neuen Bundesregierung, wer immer sie stellt, die verbindliche Zusage, wir helfen euch bei der Integration dauerhaft weiter", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg.
Dies sei "eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die man auf keinen Fall nur bei den Kommunen abladen darf", erklärte er im Deutschlandfunk. Der Bund zahle zurzeit 2 Milliarden Euro pro Jahr für Integration, aber dies laufe 2018 aus.
Landsberg erklärte nach Angaben des Senders, das Jugendstrafrecht in Deutschland sei auf Hilfe etwa für Schwererziehbare angelegt. Jugendliche Flüchtlinge seien dagegen in der Regel starke Persönlichkeiten, die von ihren Eltern geschickt würden. Deshalb müsse es möglich sein, sie in ihre Herkunftsländer abzuschieben.
Besondere Probleme bereiteten jugendliche Flüchtlinge, die kriminell würden. Es handele sich zwar um Einzelfälle, sie stellten die Kommunen aber vor große Herausforderungen. Es sei immer schwieriger, Sozialarbeiter zu finden, die bereit seien, solche Jugendliche zu betreuen, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Städte und Gemeinden.
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December 12, 2017 04:19 ET (09:19 GMT)
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