Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die künftige Rechtsform der vor dem Börsengang stehenden Vermögensverwaltungstochter der Deutschen Bank wird in der Investment-Community skeptisch betrachtet. Die DVFA, der Berufsverband der Analysten, Fondsmanager, Vermögensverwalter und Banker, sieht den Trend zur Umwandlung von Aktiengesellschaften in Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA) "mit Sorge".
Es sei aber "gut, dass die Deutsche Bank von vorneherein offenlegt, dass sie ihre Asset-Management-Tochter als KGaA an die Börse bringen will", sagte Verbandschef Stefan Bielmeier laut Mitteilung. "So können Investoren schon vor dem Kauf entscheiden, ob sie die Besonderheiten dieser Rechtsform in Kauf nehmen wollen."
Die Rechtsform der KGaA ist in Deutschland vor allem bei börsennotierten Familienunternehmen beliebt, denn der Einfluss der Kommanditisten - also der Aktionäre - ist begrenzt. Der Komplementär wahrt die Kontrolle, theoretisch auch ohne die Mehrheit der Aktien der KGaA zu halten.
Die Deutsche Bank hatte vergangene Woche angekündigt, dass das Asset Management künftig als GmbH & Co KGaA firmieren wird. Als Komplementär wird dabei die Deutsche AM Management GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bank, fungieren. Die mangelnden Einflussmöglichkeiten will sie den Aktionären mit einer hohen Dividende versüßen. 65 bis 75 Prozent des Nettogewinns will die Deutsche Asset Management, die global unter der Dachmarke DWS auftreten wird, als Dividende an die Aktionäre ausschütten.
Aber auch mit einer hohen Dividende sei das mögliche Entstehen einer Zweiklassengesellschaft unter den Aktionären kritisch zu sehen, so der Verband. Treuhänderisch agierende Asset Manager könnten ihren Anlegern bei Investitionen in KGaAs nicht die vollständige Vertretung ihrer Interessen zusichern.
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December 12, 2017 10:56 ET (15:56 GMT)
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